"A echts Kroftplatzl"
Wie sagt man so schön: "Der frühe Vogel fängt den Wurm"
Mit diesem Gedanken starten wir, mein Freund und ich, um 6 Uhr in der Früh los. Nur wir zwei, inmitten des wohl natürlichsten Kraftplatzes auf unserer Erde. Einzig und allein die Waldbewohner begrüßen uns mit einem Zwitschern, oder Knabbern an ihrem erbeuteten Fressen.
Ein morgendliches Hallo der Waldbewohner.
Mal einfach stehenzubleiben, die frische Waldluft tief ein und auszuatmen, kann einem sehr viel Kraft geben um Altes loslassen zu können und Neues zu erleben. Oder es kann auch nur ein wenig Hilfe leisten, frisch in den Tag starten zu können. Naja, das ist meine Methode, kann es aber nur weiterempfehlen, dieses auch einmal selbst auszuprobieren.
Während die Sonnenstrahlen das erste Mal hervor blinzeln und die Natur langsam wach wird, setzen wir Fuß für Fuß unseren Weg fort. Die schön und sorgsam beschrifteten Waldwege, machen einen Anstieg zu einem Kinderspiel, denn das Tempo ist jedem selbst überlassen.
Ein wahrer Kristallsee
Unser Ziel ist heute ganz klar der wunderschöne, türkisfarbene Speicherteich, bei der Streuböden Mittelstation. Wir sind völlig beeindruckt von der Aussicht, der Ruhe und der Schönheit dieses Platzes.
Oben angekommen atmen wir einmal fest durch, denn jetzt geht es ins kühle Nass.
Im Kristallwasser abtauchen
Was gibt es Schöneres, als ein morgendlicher Tauchgang inmitten dieser Bergwelt? Egal wo man
seinen Blick hinfallen lässt, das Panorama ist einzigartig und das Gefühl der Freiheit überkommt
einen ganz ohne Ankündigung. Ich genieße es so sehr, dass ich die Kälte gar nicht spüre. Denn das ist
ein Ort, wo ich meinen Gedanken einfach einmal freien Lauf lassen kann. Ganz besonders in Bergseen kann ich den Wert des Lebens spüren.
Dort denke ich immer gerne an die Weisheit: „Lerne aus der Vergangenheit. Träume von der Zukunft. Aber Lebe im Hier und Jetzt“.
"Auf da Oim, da gibts Koa Sünd"
Schön langsam macht sich der Hunger bemerkbar, somit kommen wir um ein Bergfrühstück nicht mehr Drumherum. Ein leckeres Croissant und frisches Obst versüßen uns den Morgen noch einmal mehr und wir kommen aus dem Genuss der Natur und Kulinarik nicht mehr heraus. Mein Opa hat mir mal gesagt, ich soll eins nie vergessen: „Auf da Oim, do gibts koa Sünd“. (Bedeutung: „Auf der Alm, da gibt es keine Sünde“)
Auf da Oim, da gibs koa Sünd - Kulinarik vom Allerfeinsten.
Denn wer von uns genießt nicht gerne? Aber ich kann euch eines versichern, nach einem anstrengenden Gipfelanstieg oder auch nur nach einem Waldspaziergang, schmeckts’ noch einmal um einiges besser und irgendwie hat man sich es da auch wirklich verdient. Heute haben wir uns für
ein selbst mitgebrachtes Frühstück entschieden. Sonst genießen wir auch gerne mal eine Jause auf der Alm. Vor allem in den Pillerseetaler Almhütten, steht Genuss und Regionalität an oberster Stelle. Denn ein selbstgemachter Käse und Butter sowie ein frisch gebackenes Brot steuern zum richtigen Tiroler „Almfeeling“ noch einmal bei.
Klick...und weg damit.
Wir beschließen uns dazu ein paar Momente mit der Kamera festzuhalten, um später noch in Erinnerung schwelgen zu können. Denn normalerweise leben wir immer nach dem Motto: „Am Berg hat das Handy und Social Media nichts verloren.“ Welches ich nur empfehlen kann. Lasst euer Handy mal ganz bewusst ausgeschalten und genießt den Anblick der wunderschönen Bergwelt nur für euch.
Denn streng genommen muss es ja keiner wissen, dass man dies gerade jetzt, hier und heute erlebt. Anbei möchte ich noch eine letzte Lebensweisheit beziehungsweise eines meiner
Lebensmotti niederschreiben: „Ich lebe mein Leben für mich und für keinen Anderen“.
Der Weg ist das Ziel
Sich selbst zu finden und den Wert des Lebens zu spüren, nimmt Zeit in Anspruch. Es kommt auch nicht plötzlich und von einem auf den anderen Tag. Man muss sich selbst die Zeit geben um auch Erlebtes verarbeiten und wieder nach vorne starten zu können. Man sollte sich selbst bewusst machen, was einem wichtig ist und wo man in Zukunft hin möchte, um einen neuen Weg einschlagen zu können. Während solcher Gedanken sollte man raus ins Freie gehen, denn hierbei kann die Natur und Bergwelt viel Kraft geben und auch oftmals Antworten auf ungeklärte Fragen bereithalten.
Wie ich das mache? Ich stelle mich ganz bewusst auf einen Baumstumpf oder setze mich auf eine Bank. Stelle mir vor wo meine zukünftigen Wege hingehen sollen, lass die Vergangenheit ganz bewusst los, richte den Blick nach vorne und atme tief ein und aus. Irgendwie eine Art der eigen erschaffenen Meditation, in Mitten eines Waldes oder am Gipfel eines Berges. Wer nicht der Typ dazu ist, was in keinem Fall abnormal ist, kann ja einfach mal versuchen sich ganz bewusst nur auf den eigenen Atem zu konzentrieren und der Natur zu lauschen. Man hört Dinge, welche man noch nie zuvor wahrgenommen hat. Viele denken sich jetzt vielleicht, dass wird mir nicht helfen, oder was ist das für ein Hokus Pokus. Aber einfach mal ausprobieren und der Bauernweisheit: „Wos da Bauer nit kennt, isst a nit“ (Bedeutung: „Was der Bauer nicht kennt, mag er nicht“) den Rücken zukehren. Auch seine eigenen Methoden kann man anwenden, etwa ein kleiner Adrenalin-Kick um die Freiheit noch einmal mehr erleben zu können oder hoch hinaussteigen, um sich nachher wieder ein Stück mehr spüren zu können.
Die Ruhe vor dem Sturm
Mit glücklichen Gesichtern machen wir uns auf den Weg nach unten. Ganz bewusst bevor die Gondeln ihre Fahrt aufnehmen, denn wir wollten heute diesen Kraftplatz, inmitten der Fieberbrunner Berge, mal ganz für uns alleine haben. Denn später hatten wir sowieso noch geplant, uns beim Bourbon Street Festival in Fieberbrunn ein wenig unter die Leute zu mischen. Das ist ein wirklich nettes Festival, mit vielen Livebands, großartiger Kulinarik sowie nettem Ambiente.
Am Abend bei einem guten Gläschen Wein diese Atmosphäre zu genießen und den Tag somit gut ausklingen lassen, ist für uns Genuss pur. Das Resümee Zuhause: happy, denn es war ein perfekter Start in den Morgen, mit einem wunderschönen Ende!
Smile - denn das Leben ist einfach bärig!
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