Ein Bike, ein Freiheitsgefühl
Lena Koller strebt weniger nach fixen Konstanten im Leben, denn nach Abenteuern. Doch eine Konstante, die gibt es doch: Die Berge. Sie sind Lenas Zuhause. Deren Routen nach oben erkundet sie dabei auf allen erdenklichen Wegen: In der Horizontalen, per pedes und natürlich mit dem Mountainbike, ihrem verlässlichen Begleiter seit Kindheitstagen.
Die Kitzbüheler Alpen sind Lenas Outdoor-Eldorado: „Mal sanft, mal rau, mal entspannt, mal aufregend sind sie ein echter Alleskönner.“ Und deren Wege sind ebenso vielfältig. Erkunden lassen sich diese auf jedwede beliebige Art, richtig spielerisch wird es jedoch mit dem Mountainbike. Das wusste schon Lenas Vater: „Schon als Kind unternahmen wir ausgedehnte Biketouren. Kein Weg war zu lang, kein Gipfel unerreichbar.“ Schon mit neun Jahren stand sie am Gipfel des Großvenedigers, etliche Touren sollten folgen. Diese Werte trägt sie heute noch in sich und möchte diese als ausgebildeter Mountainbike-Guide ihren Gästen weitergeben. „Es ist ein berührender Moment, wenn du die Teilnehmer nach einem intensiven Tag verabschiedest und diese übers ganze Gesicht strahlen über das, was sie geschafft haben. Viele sind von sich selbst überrascht und plötzlich Feuer und Flamme. Solche Erlebnisse lassen mich demütig werden und zeigen mir, wie schön wir es hier haben.“
Die Berge als Heimat
Mountainbiken ist für Lena eine Mischung aus Anspruch und Flow-Gefühl. Es hält fit, man sieht die Natur aus einem anderen Blickwinkel und entdeckt neue Kraftplätze. Da darf der Anstieg schon mal herausfordernd sein, unvergessliche Gipfelerlebnisse und lässige Trail-Abfahrten lassen die Strapazen schnell wieder in Vergessenheit geraten. Vielmehr überwiegt am Ende des Tages ein Glücksgefühl, welches Lena nur in den Bergen findet. „Heimat ist kein Ort. Heimat ist ein Gefühl. Und in den Bergen fühl ich mich Zuhause.“ Die Berge sind die Konstante im Leben der studierten Marketing-Expertin. „Sie strahlen einerseits Sicherheit für mich aus und bilden einen Ort, an dem ich wieder zu mir selbst finden kann. Andererseits werden sie immer ein wenig mysteriös und undurchschaubar bleiben, davor habe ich einen enormen Respekt.“
Schon mal mit dem Mountainbike durch die Alpen gewandert?
Einmal quer durch diese mystische Bergwelt der Kitzbüheler Alpen führt der KAT Bike, ein Bike-Trail aufgeteilt auf wahlweise drei oder vier Tagesetappen mit bis zu 170 Kilometern und über 6000 Höhenmetern. Denn was der KAT Walk für das Weitwandern ist, ist der KAT Bike für Mountainbiker. Täglich warten zwischen 45 und 55 Kilometer und maximal 2000 Höhenmeter auf Pedalritter. Wer mag, kann sein Gepäck am Rücken mitführen, wer jedoch gut und gerne auf diese Extrakilos verzichten kann, sollte den ausgefeilten Gepäcktransport in Anspruch nehmen – schließlich kann der Trail als gesamtes Package gebucht werden. „Damit man am Weg keinen Gedanken an die bevorstehende Zimmersuche aufwenden muss, sondern sich voll und ganz auf den Weg, die Berge und der geistigen Entschleunigung durch eigene Muskelkraft widmen kann.“ Denn auch Lena ist sich bewusst: „Die ständige Erreichbarkeit durch unsere neuen Technologien sind Fluch und Segen zugleich. Neben allen Vorteilen, die sie mit sich bringen, sollten wir uns ganz bewusste Offline-Zeiten gönnen.“ Frei nach dem Motto: „Do more things to forget to check your phone.“ Die irdische Zeit ist kostbar genug, daher sollte man sie für das nutzen, was man am liebsten tut. „Ich muss nicht fünf Trails am Tag fahren und dauernd nach höher, weiter, schneller streben. Vielmehr geht es um das Erlebnis an sich, darum, wer du bist, wenn du unterwegs bist und was diese Momente mit dir machen. Es geht nicht vordergründig um den Ruhm eines Gipfel- oder Etappensieges, sondern vielmehr darum, dass ich mich selbst weiterentwickle und Momente fühlen kann, in denen ich wieder ganz bei mir selbst angekommen bin.“
Ob nun am Bike oder am Seil, zu Fuß oder im Winter mit den Tourenski: Lena testet auf ihren Wegen gerne ihre Grenzen aus: „So spür ich das Leben am besten. Es ist einfach lässig, seine eigene Heimat stets aus einer neuen Perspektiven zu entdecken. Ich schätze das sehr, dass ich hier leben kann und den Bergsport in meinen Alltag integrieren kann. Mehr brauche ich nicht, so möchte ich leben.“