Glücksgefühle auf zwei Rädern
Ob Südhalbkugel oder Nordhalbkugel, ob Australien oder Kanada – Patrick Ager war schon auf vielen Kontinenten zuhause, aber seine eigentliche Heimat, Hopfgarten im Brixental, hat der gebürtige Tiroler dabei nie aus den Augen verloren. Ein Heimkehrer über seine Wurzeln, seine Berufung und seine Leidenschaft fürs Biken.
Wegfahren, um heimzukehren: Patrick Ager zog es als jungen Mann in die Welt hinaus. Als Skilehrer war er mehrere Saisonen in Kanada und Australien tätig. Doch so sehr er dieses Abenteuer zur damaligen Zeit brauchte, so sehr zog es ihn letztlich wieder zu seinen Wurzeln zurück. Diese liegen in Hopfgarten im Brixental. Dort wuchs er in einer Gastwirtfamilie auf und hier zieht er seine Kinder heute groß. Denn ein Schicksalsschlag nahm ihm, als er 25 Jahre alt war, seinen Vater und die Frage, wie es mit dem Betrieb weitergehen sollte, stand plötzlich im Raum. Er nahm die Herausforderung an und bekocht seitdem die Gäste im Gasthof Oberbräu. Bereut hat er diese Entscheidung nicht eine Sekunde lang: „Wir haben bei uns eine sehr hohe Lebensqualität, die man so leicht kein zweites Mal auf der Welt findet. Die unverfälschte Natur, soziale Sicherheit, Frieden. Uns geht es wirklich verdammt gut.“ Dies möchte er seinen Gästen vermitteln, mit seiner Slow-Food Küche und mit seiner Einstellung zum Leben: „In meiner Arbeit als Koch liegt mein Herzblut, wenn ich diese Leidenschaft und die Liebe zu meiner Heimat mit anderen Menschen teilen kann, ist das genial. Oft sind es Kleinigkeiten, die nichts kosten, aber anderen eine Freude bereiten. Es wird viel zu viel industrialisiert, sodass viel an Herzlichkeit verloren geht.“
Funktionskleidung statt Kochschürze
In seiner Freizeit, wenn Patrick seine Kochschürze an den Nagel hängt, sattelt er um. Auf sein Bike. Auf seinen Mountainbike-Touren durch die Kitzbüheler Alpen lädt er seine Batterien wieder auf. Und nimmt gerne jeden mit, der ihm das gleichtun möchte. „Die Anstrengung beim Bergauffahren und das Erreichen des Gipfels verleihen mir ein Zufriedenheitsgefühl, welches ich nirgendwo sonst erlangen kann. Dabei muss es nicht der höchste Gipfel oder der schwierigste sein, keinesfalls. Aber es muss einem selbst etwas bedeuten. In der heutigen Arbeitswelt streben alle immer nach mehr. Doch wenn man am Gipfel steht, hat man sein Ziel erreicht, höher geht es in diesem Augenblick nicht und das verschafft mir innere Ruhe.“
Genussradfahren am KAT Bike
Es sind solche Glücksgefühle, die Patrick immer wieder aufs Rad steigen lassen. Eine seiner Lieblingsetappen liegt dabei direkt am KAT Bike, dem Weitradweg durch die Kitzbüheler Alpen. Über 6000 Höhenmeter auf rund 170 Kilometer können auf markierten Wegen bewältigt werden, für Genussradfahrer werden zudem leichtere Varianten angeboten. „Der KAT Bike trifft den Nerv der Zeit. Er ist ein tolles Angebot für aktive Urlauber, die von der Mentalität her ein Abenteuer haben möchten, aber ein sicheres. Diese Sicherheit ist gegeben, indem sie genau wissen, wie die Routenführung verläuft. Fix gebuchte Hotels punkten mit Qualität und Herzlichkeit und dank des Gepäcktransports gehören schwere Satteltaschen der Vergangenheit an.“ Patrick selbst ist am liebsten auf der ersten Etappe unterwegs, welche von Mariastein bis nach Hopfgarten führt: „Der Kontrast zwischen Zivilisation und dem Eintauchen in die Natur ist auf dieser Strecke einmalig: Die Almen, die Abwechslung, die Herzlichkeit der Einheimischen, all das.“
Diese Herzlichkeit vermittelt Patrick Ager genauso in seinem Gasthaus: „Wenn ich heute als Koch weiß, dass ein Gast eine Gluten-Unverträglichkeit oder eine Laktoseintoleranz hat, dann spreche ich persönlich mit ihm, die Zeit muss ich mir einfach nehmen. Der Gast wird zunehmend wählerischer, was nicht per se schlecht sein muss. Denn es geht um Qualität und damit sind wir beim Thema Regionalität. Wir brauchen kein Fleisch aus Südamerika, eine ehrliche und achtsame Weise mit den Lebensmitteln, die bei uns hergestellt werden, ist meiner Meinung nach der beste Weg in eine gesunde, nachhaltige Zukunft.“