Griesbachklamm - ein besonderes Naturerlebnis
Das Farbenspiel der Natur
Die Griesbachklamm ist bestimmt kein unbekannter Ort mehr. Ich selber habe schon unzählige Male diesen Naturschauplatz durchwandert, aber jeder Besuch hat einen anderen Eindruck bei mir hinterlassen.
Woher kommt der Name Griesbach eigentlich? Wie ich so vor einigen Jahren darüber sinniert habe, bin ich über einen älteren Einheimischen auf des Rätsels Lösung gekommen.
Der Bach bekam diesen Namen, weil er bei starken Regenfällen immer viel Geröll vom Seitental herausspült. Dieser Schotter ähnelt Grieskörnern und so wurde der Bach kurzerhand Griesbach genannt.
Aber nun zum Wanderziel …
Sobald ich in die Klamm eintrete, verspüre ich schon eine angenehme, erfrischende Brise und neben mir bahnt sich der Griesbach lautstark seinen Weg hinaus ins weite Tal.
Kaum zu glauben, dass bereits Mitte der 60iger Jahre eine Gruppe einheimischer Idealisten einen Wanderweg entlang des Baches gebaut haben.
Unzählige harte Arbeitsstunden haben sie in der Klamm verbracht, um die besonderen Reize dieser wildromantischen Natur für alle begeh- und entdeckbar zu machen.
Sinn für die Schönheit
Verschiedene Gesteinsarten, eine Vielzahl an wunderschönen Blumen und Pflanzen die teils unter Naturschutz stehen und Bäume, die waghalsig an den Felswänden hängen und trotzdem wachsen und gedeihen.
Es ist ein Farbenspiel der Landschaft ob kühles grau, zartes grün oder farbenfrohe Blüten.
Aber nicht nur die Pflanzenwelt beeindruckt und zeigt sich immer wieder von einer neuen Seite, sondern auch das Fließen des Baches verändert sich im Verlauf des Weges.
Der kleine Bach präsentiert sich tosend und lautstark, schon fast beängstigend oder sanft fließend mit beruhigender Wirkung auf alle Besucher.
Ich vergleiche diese Wanderung gerne mit meinem Leben. Es gibt Zeiten des Auf- und Umbruches, wo alles schnell geht und mit einer gewissen Betriebsamkeit oder auch Aufregung verbunden ist. Und dann wieder stellt sich eine sinnlich, romantische Lebensphase voll Ruhe und Stille ein. Eigentlich ein spannender Mix!
Der Ort ist derselbe - das Gefühl aber nicht
Ein kleiner Tipp von mir: Die Klamm ist zu den unterschiedlichsten Uhrzeiten ein spannendes Ausflugsziel.
In den frühen Morgenstunden, wenn alles erwacht und die Sonne nach und nach einzelne Bereiche ins Rampenlicht stellt, hat es eine ebenso magische Wirkung wie an mystisch, regnerischen Sommertagen.
Wenn es euch möglich ist besucht den Ort zu unterschiedlichen Tages- und auch Jahreszeiten – außer im Winter, denn da ist der Wanderweg geschlossen.
Euer Empfinden wird bei jeder Wanderung anders sein und zudem bestimmt von eurem augenblicklichen Gemütszustand beeinfluss werden.
Nicht nur bei dieser auch bei anderen Wanderungen kann ich den (weisen) Worten von Alexander von Humboldt nur zustimmen: „Die Natur muss gefühlt werden“.