Die Einsiedelei in St. Johann - seit 300 Jahren bewohnt
Eine kleine Wallfahrtskapelle, um der Hektik des Alltages zu entfliehen! Mehr
Ihr Taktgefühl kommt von Herzen
Zwei Stimmen, eine Gitarre und der unverwechselbare Tiroler Dialekt: Das ist das musikalische Erfolgsrezept von Romana und Eva. Die beiden sind mit ihrem Duo „Hand aufs Herz“ zu einem Geheimtipp für ehrliche und gefühlvolle Musik geworden.
Romana und Eva sind „waschechte Tirolerinnen“, wie sie selbst sagen. Beide erlebten eine behütete Kindheit in Hopfgarten im Brixental, wo Natur, Gemeinschaft und Musik eng miteinander verwoben waren. „Wir sind mit Geschwistern, Eltern und Großeltern aufgewachsen, umgeben von Bergen und viel Tradition“, erzählt Romana. „Schon früh spielte die Musik eine wichtige Rolle, sei es durch Blockflötenstunden, das Spielen von Saxophon und Gitarre oder gemeinsame Auftritte im Kinderchor. Musik war schon immer Teil unseres Alltags.“
Eva prägte besonders das familiäre Leben im Gasthof, den ihre Eltern führten: „Wir Kinder haben dort praktisch unsere ersten Auftritte erlebt, die Gäste waren unser Publikum, und der Servierwagen diente uns als Bühne.“ Auch bei Familienfesten oder spontanen Abenden in der Gaststube waren Musik und Gesang stets präsent. Diese Erlebnisse prägten ihre Leidenschaft für das gemeinsame Musizieren. Vor über zehn Jahren entschieden sich die beiden nach einem ersten gelungenen Auftritt auf einer Hochzeit somit, gemeinsame Sache zu machen.
Authentizität mit Dialekt
Mit ihrem Duo „Hand aufs Herz“ treten Romana und Eva seither bei den unterschiedlichsten Veranstaltungen auf – von Hochzeiten über Adventmärkte bis hin zu großen Bühnenauftritten. Ein Höhepunkt war ihre Rolle als Vorband der bekannten Schweizer Musiker „Fäaschtbänkler“. Ihr Stil ist stark von ihrer Herkunft geprägt: „Wir schöpfen aus einem vielseitigen Repertoire aus österreichischen, deutschen und internationalen Liedern, aber richtig zu Hause fühlen wir uns in der Tiroler Mundart.“ Daher werden alle selbst arrangierten Lieder auch im Dialekt gesungen. „Damit fühlen wir uns am wohlsten, und es kommt auch bei den Menschen am besten an. Wir müssen zu 100 Prozent hinter dem stehen, was wir tun – nur so sind wir authentisch.“
Die Musikerinnen legen großen Wert darauf, dass ihre Lieder besondere Emotionen wecken. Besonders bei Hochzeiten ist dies immer wieder spürbar: „Wenn das Brautpaar den Raum betritt und wir unsere ersten Töne in Begleitung von Romanas Gitarre anstimmen, ist das immer ein Gänsehautmoment – als ob ein Vakuum entsteht und man nur für das Hier und Jetzt lebt“, beschreibt Eva dieses einzigartige Gefühl, das nur Musik hervorrufen kann. „Was in so einem Augenblick mit den Menschen passiert, lässt sich physikalisch nicht erklären.“
„Heimat ist für uns ein Gefühl“
Romana und Eva verbinden ihre Musik eng mit ihrer Heimat. Ihr Song „Dahoam ist nur ein Gefühl“ beschreibt, wie tief ihre Wurzeln in Hopfgarten reichen. „Für uns ist unser Zuhause nicht nur ein Ort, sondern ein Gefühl. Es ist das frische Quellwasser, der Blick auf die einzigartige Berglandschaft, das Heimkommen.“ Gleichzeitig gehört auch ihre Offenheit gegenüber anderen Kulturen zu ihrer Identität. Durch den regen Tourismus in der Region kamen sie schon früh mit Menschen verschiedenster Sprachen und Kulturen in Kontakt. „Veränderung ist nie schlecht, man sollte sie positiv sehen“, sagt Romana.
Balance zwischen Tradition und Moderne
Obwohl beide am liebsten Dialektmusik machen, legen sie sich nicht fest. „Wir probieren verschiedene Dinge aus und setzen uns keine Grenzen“, erklärt Eva. Auch in Bezug auf Technologien wie Künstliche Intelligenz sind die Musikerinnen aufgeschlossen. „Als Impulsgeber oder Gedankenstütze kann KI eine Hilfe sein. Aber das menschliche Gefühl und dessen persönliche Note bleiben weiterhin unersetzlich“, ist Eva überzeugt.
Ein Blick in die Zukunft
Die Musik ist und bleibt ein fester Bestandteil von Romanas und Evas Leben, doch beide betonen, dass sie auch andere Wege gehen möchten. „Wir haben kein festes Ziel. Wichtig ist, dass wir uns wohlfühlen und Freude an dem haben, was wir tun“, sagt Eva. Romana ergänzt: „Wenn uns etwas Spaß macht, gefällt es auch den Menschen. Darauf vertrauen wir.“ Und so sind ihre Lieder letztlich ein Gefühl, das bleibt.