Sommertheater auf der Hoametzl-Hütte

Einblicke hinter die Kulissen der Volksbühne Hochfilzen

Ein Volksstück im Sommer. Eine Komödie im Winter. So sieht das Programm der Volksbühne Hochfilzen traditionell aus. Ergänzt wird der „Spielplan“ im PillerseeTal mit Produktionen der Volksbühne Nuarach und der Heimatbühne Fieberbrunn. Während diese beiden Bühnen vorzugsweise leichte Kost servieren, dürfen die Stücke der Volksbühne Hochfilzen hingegen auch schwerer im Magen liegen: Man nimmt sich Klassiker vor, die vielen Menschen ein Begriff sind und inszeniert diese alle zwei Jahre unter freiem Himmel vor der Hoametzl-Hütte. Gespielt wird von Laiendarstellern mitten in der beeindruckenden Bergwelt.

Der Spielort in den Bergen

Das Freiluft-Theater auf der Hoametzl-Hütte ist für Spieler und Zuschauer ein ganz besonderes Erlebnis. Möglich gemacht werden die Aufführungen mit sehr viel Ehrgeiz und Engagement: Von einem Hüttenwirt, der Theaterleute und Publikum gerne bewirtschaftet und von Kulturschaffenden, welche die Terrasse der Hoametzl-Hütte in eine Bühne verwandeln. Begonnen hat man im Jahr 2007 mit 80 Zuschauern pro Aufführung. Mittlerweile nehmen die 360 Gäste pro Abend auf einer professionellen Tribüne Platz, die von den Spielern selbst aufgebaut wird. In diesem Theater ist der Schauspieler auch Bühnenarbeiter und umgekehrt.

Die urige Hoametzl-Hütte liegt mitten im Skigebiet auf 1.200 Metern Seehöhe.

Der Weg zur Hoametzl-Hütte

  • Ausgangspunkt am Liftparkplatz in Hochfilzen
  • Circa 25 Minuten Gehzeit
  • Auf Wunsch gibt es ein Shuttleservice (circa 5 Euro pro Person)
  • Schautafeln am Weg führen in das Stück ein

Einblicke aus erster Hand

Hans-Peter Wimmer stand schon als Jugendlicher erstmals auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Heute glänzt er nicht nur im Scheinwerferlicht, sondern zieht auch hinter den Kulissen allerlei Fäden: Als Obmann der Volksbühne Hochfilzen hat er das Sommertheater auf der Hoametzl-Hütte ins Leben gerufen und organisiert seither alle zwei Jahre das große Freiluft-Theater im PillerseeTal. Im Jahr 2015 erhielt der Verein großes Lob von niemand geringen als Felix Mitterer, wie der Obmann uns stolz erzählt: „Wir haben damals ‚Die drei Teufel‘ auf die Bühne gebracht. Es handelt sich um ein wahrheitsgetreues Stück, das vorher nur in Hopfgarten – am Ort des Geschehens – aufgeführt wurde.“ Die Handlung bezog sich auf eine wahre Begebenheit: Drei Feuerteufel haben mehrere Bauernhäuser angezündet, dabei sind sogar Menschen zu Tode gekommen. Nach der Uraufführung kam die Mail von Felix Mitterer: „Das Stück könnte von Profis nicht besser gespielt werden.“ Ein riesengroßes Kompliment für die Mitwirkenden. „Noch wichtiger ist aber, dass auch unser treues Publikum begeistert war“, erzählt Hans-Peter Wimmer.

Für das Stück „Die drei Teufel“ erhielt die Volksbühne Hochfilzen großes Lob vom weltweit bekannten Volksdramatiker Felix Mitterer.

Rollentausch

Auf die Frage, was die Menschen an Volksstücken dieser Art so fasziniert, gibt uns der Obmann folgende Antwort: „Die Leute erkennen ein Körnchen Wahrheit in den Stücken, die Wirklichkeit wird ihnen durch die Inszenierung vor Augen geführt. Wenn ich an das Stück ‚Der Meineidbauer‘ aus dem Jahr 2019 denke, dann ist es sehr realitätsnah, dass sich bei Geld jegliche Moral verabschiedet. Man hört das leider heute noch bei Hofübergaben, wie schnell sich Familien da auseinander dividieren.“ Für ihn selbst geht es in erster Linie darum, aus dem Alltag auszusteigen und für eine bestimmte Zeit ein anderer zu sein. Hans-Peter Wimmer ist überzeugt: „Nur so kann man ein guter Theaterspieler werden – indem man selber daran glaubt.“

Man kann es nicht spielen, man muss es leben!" Obmann Hans-Peter WimmerHans-Peter Wimmer ist als Obmann der Volksbühne Hochfilzen im Einsatz und auch selbst leidenschaftlich gerne auf der Bühne.

Die Geschichte der Volksbühne

Die Volksbühne Hochfilzen nahm ihren Anfang in den 60er Jahren: Die Mitglieder des Kirchenchors begannen nicht nur musikalische, sondern auch dramatische Werke aufzuführen. Gegründet wurde der Verein schließlich 1967. In den letzten Jahren hat sich die Bühne mit Inszenierungen von Klassikern einen Namen gemacht: Im Jahr 2015 hat man mit dem Stück „Die drei Teufel“ ein erstes Werk von Felix Mitterer auf die Bühne gebracht. Es folgte „Die Geierwally“ nach dem Roman von Wilhelmine von Hillern im Jahr 2017 und schließlich „Der Meineidbauer“ von Ludwig Anzengruber vor zwei Jahren. Mit der „Piefke-Saga“ kehrt man 2022 zu Felix Mitterer zurück.

Aktuelle Termine finden Interessierte rechtzeitig auf der Website der Volksbühne Hochfilzen.

Seit Anfang der 60er-Jahre inszeniert die Volksbühne Hochfilzen packende Stücke auf der Bühne.

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Lisa Huber

08.09.2021 - 00:00

Kennen Sie den sogenannten oho-Effekt? Ich spüre ihn immer, wenn ich im PillerseeTal auf Entdeckungsreise gehe. Von den Kraftplätzen der Natur über die besonderen Menschen bis hin zu den sportlichen Herausforderungen ist die Region voller Geschichten, die darauf warten, geschrieben zu werden. Mehr Details

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