Wenn die Musi spielt - Musikalische Frühjahrsgrüße

Ab wann ist eigentlich Frühling ...?

Für mich beginnt der Frühling erst richtig mit dem „Maiblasen“, den musikalischen Grüßen der Musikkapellen. Als Kinder sind wir den Musikanten auf Schritt und Tritt gefolgt um den Marschklängen zu lauschen. Heuer war ich bereits zum 16. Mal selber im musikalischen Einsatz mit und für die Kapelle sowie das Dorfleben.
Beim Maiblasen geht es ja darum, dass die Mitbürger im Frühling willkommen geheißen werden. Zudem kann die Kapelle dabei gleich Geldspenden für die Ausbildung, die Instrumente und die Trachten der Musikanten sammeln.

Das Maiblasen ist so ein Phänomen für sich

Ab Anfang März freut man sich als Musikant schon wie ein kleines Kind auf dieses Happening, aber wenn es dann für dieses Jahr wieder geschafft ist, stellt sich eine gewisse Erleichterung ein.

Was macht diesen Tag für einen Musikanten so besonders?

Erst mal muss ich anmerken, dass dieser Beitrag auf eigenen Erfahrungen beruht und es keine statistische Erhebung unter den Musikanten darüber gibt.

Die Bundesmusikkapelle Kirchdorf startet alljährlich um 6.00 Uhr mit dem offiziellen Weckruf. Dabei marschieren 60 Musikantinnen und Musikanten von der Achenbrücke bis zum Pfarrhof. Mit einem Marsch begrüßen wir unseren Herrn Pfarrer, der der gesamten Truppe einen erfolgreichen Tag und Gottes Segen wünscht. Aufgeteilt in drei Gruppen brechen wir dann auf. Zunächst werden die großen Bauernhofweiler aufgesucht, denn dort sind die Bewohner auch am Feiertag um diese fast nachtschlafende Zeit schon munter. Alles andere ist ruhig. Einige wenige Maibaumaufpasser sind zwar noch unterwegs, aber sonst scheinen nur die zwitschernden Vögel und die Musikanten wach zu sein. Der Tag erwacht schön langsam und spätestens um 8.00 Uhr gibt es das erste Frühstück – liebevoll zubereitet von Gönnern und Freunden der Musikkapelle. Heißer Tee oder Kaffee, deftige Käse-, Speck- und Schinkenbrote erwecken die Lebensgeister.

Nach dem Frühstück ist dann auch der letzte Musikant endlich geistig anwesend und es wird gesellig. Zwischen dem Musizieren wird gequatscht, gelacht, Selfies geschossen, gesungen und ganz viel Blödsinn getrieben. Dort und da gibt es etwas zu Essen oder zu Trinken. Fast jeder Dorfbewohner, der am 1. Mai Geburtstag hat, ist uns Musikanten bekannt - da wird eifrig gratuliert und auf den Jubeltag angestoßen. Mich freut es besonders, dass sich die Truppe durchmischt und ganz junge Musikanten mit den älteren „Reservisten“ unterwegs sind und interessante und lustige Gespräche führen. Getränke werden uns an diesem Tag selten in Gläsern angeboten. Am Beginn des Tages sucht sich jeder einen „Trinkkamerad“ und dann wird den ganzen Tag über brüderlich aus einer Flasche getrunken. Nach einigen Umtrünken und wenn das Marschbuch - das Notenheft der Musikanten, bereits zum 6. Mal von vorne bis hinten durchgespielt worden ist, beginnen etwas leichtsinnige Manöver. Es werden Märsche gespielt, die sonst das ganze Jahr nie im Repertoire sind. Die Marschbücher werden getauscht, damit die Jungen auch einmal die Führungsstimmen spielen dürfen. Und so ziehen die Stunden dahin.

Aber was macht den Tag wirklich besonders?

Es gibt keinen zweiten Tag im Jahr an dem ich so viele Stunden unter freiem Himmel verbringe. Ich sehe den Tag kommen und auch wieder gehen. Die schon kräftige Frühlingssonne, der milde Wind, die duftenden Blumen, die fleißigen Bienen, die bunten Schmetterlinge und die blühenden Bäume präsentieren sich von all ihren schönen Seiten.

Am Ende unseres Einsatzes, so gegen 19.00 Uhr, macht sich Müdigkeit, leichte Erschöpfung und zugleich große Zufriedenheit breit. Und irgendwie freut man sich dann doch auf den nächsten 1. Mai.

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Martina

17.05.2017 - 00:00

Mich beeindruckt die Vielfältigkeit unserer Natur sowie die Schönheit und das Leben mit allen vier Jahreszeiten. Besonders fasziniert mich unsere Vergangenheit und das Brauchtum der Region. Alte Gepflogenheiten sollen nicht in Vergessenheit geraten und vielleicht noch für die nächste Generation erhalten bleiben. Mehr Details

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