Das Kröndlhorn
Wanderung aufs Kröndlhorn – Gipfelerlebnisse auf 2.444 Metern
Von Westendorf auf die höchste Spitze des Windautals und zurück: Der Aufstieg aufs Kröndlhorn führt meinen Guide Mathäus und mich durch die alpine Natur der Kitzbüheler Alpen und auf eine perfekte Tagestour.
Einstieg ins Abenteuer
Irgendwo muss man ja anfangen! In meinem Fall ist das die Gemeinde Westendorf. Denn von hier aus startet unser Aufstieg zum höchsten Gipfel des idyllischen Windautals: die Kröndlspitze. Geplant ist eine Bike & Hike Tour auf 2.444 Meter mit einem Zwischenstopp am Reinkarsee. Für die Anfahrt zum Einstiegspunkt unserer Wanderung, der Rotwandalm, satteln wir ein e-MTB, das bei mehreren Verleihstationen in Brixen unkompliziert gegen eine kleine Gebühr für den ganzen Tag geliehen werden kann. Insgesamt gibt es drei Varianten, um die Tour zu starten:
•Auto-Anfahrt bis zum Jägerhäusl Gasthaus – ca. 5 h Aufstieg
•Bike-Anfahrt bis zum Talschluss Holzlagerplatz-Parkplatz – ca, 3,5 h Aufstieg
•Bike-Anfahrt bis zur Rotwandalm – ca, 2,5 h Aufstieg
Anfahrt mit dem e-Mountainbike
Die e-MTB Tour bis zur Rotwandalm führt einmal längs durch das 16 Kilometer lange Windautal. Vom Einstieg ins Tal beim Golfplatz Kitzbüheler Alpen Westendorf bis zum ersten Gasthaus „Jägerhäusl“ ziehen sich zwei unterschiedliche Routen durch das Tal. Die Panorama-Bergstraße aus Asphalt und die Forststraße im Tal entlang der Windauer Ache locken mit unterschiedlichen Highlights. Ich entscheide mich bei der Hinfahrt für die Bergstraße und nehme die Ausblicke auf die größtenteils unberührte Natur mit. Die Landschaft des Tals sorgt sofort für eine außergewöhnliche Stimmung. „Ich mag dieses Tal. Alles ist hier noch wie früher und du wirst nur wenige Menschen treffen. Es ist perfekt, um abzuschalten und einfach nur zu genießen“, so Mathäus während der Fahrt.
Startpunkt Rotwandalm
Vom Jägerhäusl leitet ein einziger Weg tief in das Tal hinein und führt vorbei an rauschenden Wasserfällen, zwei Gasthäusern (Steinberg & Gamskogelhütte) und Naturschauplätzen mit Farn-Vegetation, ehe man nach gut eineinhalb Stunden den Talschluss erreicht. Vom Parkplatz „Holzlagerplatz“ steigt man entweder über den Wanderweg auf oder entscheidet sich für die befahrbaren Serpentinen, die direkt zur Hütte führen. Der Elektromotor nimmt uns die Entscheidung ab: In knapp 25 Minuten kommen wir bei der Rotwandalm an.
Direkter Aufstieg
Um die besten Ausblicke vom Gipfel auch sicher bei wolkenlosem Wetter zu genießen, entschliessen wir uns direkt aufzusteigen und zunächst gegen eine Pause bei der Rotwandalm. Mit 1,5 Stunden zum Reinkarsee und 2,5 Stunden zum Kröndlhorn beziffern die Schilder die Dauer unserer Wanderung. „Das kommt in etwa hin, auch wenn wir vom Reinkarsee zum Gipfel keine Stunde mehr brauchen werden“, so Mathäus.
Der Weg leitet uns links über eine steilere Passage einige Höhenmeter über die Rotwandalm. Danach beginnt eine länger andauernde Querung nach Westen mit weniger Höhenmetern. Trittsicherheit ist hier besonders gefragt, da der Weg teilweise über schmälere Abschnitte führt.
Abgekühlt
Der Abschnitt endet mit einer leichten Kurve nach Süden, die uns in eine außergewöhnliche Fels- und Vegetationszone bringt. Immer wieder setzen sich kleine Seen in das Landschaftsbild, tauchen schroffe Gipfel aus dem Nichts auf und bedecken eigenwillige Pflanzen die Hochplateaus. Es ist fast so, als wäre man in ein anderes Erdzeitalter gereist.
Nach etwas mehr als einer Stunde erreichen wir das Zwischenziel: den Reinkarsee. Gerade an heißen Sommertagen (wie diesem) eignet sich das Gewässer als unverhoffte Erfrischung und Abkühlung für die Füße. Baden erlaubt!
Auf zum Gipfel!
Nach einer kurzen Stärkung nehmen wir den letzen Aufstieg zum Kröndlhorn in Angriff. Der Weg wird etwas felsiger und steiler. Man merkt, dass man dem Gipfel nahe kommt. 45 Minuten nach dem Start vom See haben wir die 2.444 Meter bezwungen und genießen das 360° Panorama in die tiroler,salzburger und italienische Bergwelt, während Mathäus mir Gipfel für Gipfel nennt.
Direkt auf der Spitze des Kröndlhorns befindet sich eine außergewöhnliche Erscheinung. Seit 1903 steht hier die Kröndlhornkapelle, erbaut zum Andenken an ein verstorbenes Mädchen. Seither erinnern zahlreiche Partezettel in der Kapelle an Freunde und Verwandte von Bergsteigern, die hier raufkommen.
Schmackhafte Belohnung
Nach ein paar Schnappschüssen und Momenten der Ruhe ist es Zeit abzusteigen. Der Abstieg geht schnell voran und so kommen wir nach einer Stunde und 20 Minuten auf demselben Weg wieder zur Rotwandalm, wobei der Duft der selbstgemachten Köstlichkeiten uns schon viel früher erreicht. Dieses Mal wollen wir den Versuchungen aus der landwirtschaftlichen Eigenproduktion nicht widerstehen und kosten uns durch die Käse- und Wurstvariationen von Sennerin Carola. Der perfekte Abschluss und eine echte Stärkung für die etwas über einstündige Fahrt zurück nach Westendorf. „Zurück geht es dann ohnehin großteils bergab. Das schafft man auch mit vollem Magen!“, so Mathäus.
Immer ein offenes Ohr für außergewöhnliche Geschichten und Abenteuer ins Ungewisse. Weil das Leben zu kurz ist, um die denkwürdigsten Momente zu verpassen. Mehr Details