Dem Teufel auf der Spur
Zwischen Himmel & Hölle den Koasa Trail erleben!
Auf 5 Tagesetappen und 79 km Gesamtlänge führt der Weitwanderweg "Koasa Trail" Wanderer auf mittelschweren Wegen durch die schönsten Naturschauplätze der Region St. Johann in Tirol. Stets im Blick: der imposante Wilde Kaiser. Nah kommen Wanderer auf dieser Tour allerdings auch den zwei größten Rivalen der Menschheitsgeschichte.
Himmlisch: Schwester Wilbirg in ihrer Einsiedelei
Fast schon hypnotisiert wandert man am 1. Tag der Wanderung in der frischen Morgenluft über wurzelige Waldwege leicht bergauf und bemerkt dabei gar nicht, wie das regsame Treiben des Ortes St. Johann langsam leiser wird und man ganz von selbst zur Ruhe findet. Eine Ruhe, die ganz besonders in dem Moment spürbar wird, in welchem man durch den Wald auf eine Lichtung hinaustritt und die Einsiedelei auf einer Höhe von ca. 850 Metern entdeckt. Versteckt und ruhig liegt das schindelbedeckte Gotteshaus auf der Bergwiese. Ehrfürchtig tritt man vor den Altar der kleinen Kapelle.
Die Eremitage Maria Blut (welche bereits im Jahre 1696 erstmals erwähnt wurde) ist die älteste noch bewohnte Einsiedelei Tirols. Sie wird seit mehr als 300 Jahren permanent von Einsiedlern bewohnt. Bereits seit mehr als 10 Jahren wird der Ruheplatz nunmehr von Schwester Wilbirg, vom Orden der Kreuzschwestern, ganzjährig betreut. Über andächtige Besucher in der Kapelle freut sich die Eremitin.
Nach einer Pause geht die Wanderung aber weiter, hinauf zur „Gmailkapelle“. Die Gmailkapelle ist eine in den Fels gebaute Kapelle am Niederkaiserkamm. Bereits beim Aufstieg fühlt man sich, als würde man tatsächlich dem Himmel noch ein Stück näher kommen. Schritt für Schritt in dieser herrlichen Natur.
Höllisch: Teufelsgasse & Teufelsthron
Nachdem am zweiten Tag herrliche Aussichten auf den Wilden Kaiser am Programm standen, folgt nun Tag 3 der Weitwanderung: Heute wird es höllisch. Am Eingang des Kaiserbachtals thront die Teufelskapelle auf einem Felsblock und man fragt sich unweigerlich, welche Geschichte wohl hinter dem beschaulichen Andachtsort steckt. Nach kurzem Verweilen geht es aber weiter durch herrliche Mischwälder, die einen den Teufel wieder vergessen lassen, bis man schlussendlich vor einem sagenumwobenen Ort steht: der Teufelsgasse.
Der Sage nach hat der Teufel höchstpersönlich dieses Steinlabyrinth in den Berg geschlagen, damit sich sündige Seelen darin verirren und nicht mehr nach Hause finden. Hohe Felswände ragen zu beiden Seiten empor, in welche sich bereits im 2. Weltkrieg Soldaten verewigten. Wie Mahnmale wirken diese Inschriften im Stein, gemacht für die Ewigkeit. Und noch vor dem Tagesziel in Erpfendorf wird einem klar: Wie auch immer der Machtkampf zwischen dem Teufel und den himmlischen Mächten ausgeht: Am Koasa Trail ist der Sieger auf jeden Fall der Wanderer.
Geschichten über Geschehnisse, Erlebnisse und das Leben in unserer wunderschönen Region zu schreiben bereitet mir große Freude. Mehr Details