WILD. SEE. LODER.
Wie ein Berg eine Zweijährige zum Tanzen bringt
Der majestätische Wildseelodersee.
Der Wildseeloder
Seit Jahren schon schwirrt mir dieser Name im Kopf herum. So richtig zuordnen, was der Wildseeloder eigentlich ist und wo er steht, konnte ich nicht.
Bis wir diesen Sommer zum ersten Mal das PillerseeTal besucht haben und der Wildseeloder plötzlich in aller Munde war.
Wir, das sind unsere Tochter Louise, zwei Jahre, mein Mann und ich, Sophie. Mitten in den Bergen zuhause und dennoch heiß auf neue Bergerlebnisse fernab von „dahoam“.
„Pillerseetal? Des is doch do wo da Wildseeloda steht!“ sagt sogar meine 100-jährige Oma in feinstem steirischen Dialekt, als ich ihr von unseren Reiseplänen erzähle. „Und auf die Henn miassts gehn, die is a glei dort droben!“
Unsere Tochter Louise sitzt nebendran und lacht: „Hää? Henneee? Das ist doch kein Berg, Oma! Das gibt Eier und hat Flügel!“
Wildseelodersee im Blick.
Wie der Wildseeloder zu seinem Namen kam
Doch Oma hat recht und ich kläre Euch jetzt mal auf: Der Name Wildseeloder kommt ursprünglich von dem wunderschönen Karsee, der in einer Mulde zwischen dem Wildseelodergipfel (2.118 m) und dem direkt daran anschließenden Gipfel der „Henne" (2.078 m) liegt. Das Wort „Loder" ist dabei ein volkstümlicher Ausdruck für „Mann“.
Der Gipfel des Wildseeloder ist also wie ein großer Mann zu verstehen, der am Ufer des Wildsees in die Höhe ragt und sich über seine Nachbargipfel erhebt. Und die Henne, naja, die ist ein paar Meter niedriger als der majestätische Wildseeloder, aber mindestens genauso schön.
Zufälligerweise liegt direkt am See noch das idyllische Wildseeloderhaus, das nicht nur mit einer traumhaften Aussicht und Bootstouren über den See lockt, sondern zudem eine wahnsinnig gute Küche hat, die nicht nur Kinderaugen zum Leuchten bringt!
Aufstieg in die wilde Bergwelt
Juhuu - nur fliegen ist schöner!
Selbstverständlich steht der Wildseeloder fest auf unserem Programm während unseres Aufenthalts im PillerseeTal.
Mit der Bergbahn Fieberbrunn schweben wir an einem kühlen Maitag bis hinauf zum Gipfel des Lärchfilzkogel auf 1.645 Meter, wo wir unsere Bergtour beginnen. Der Schnee liegt doch tief in den felsigen Rinnen der umliegenden Bergwelt und die ersten Blumen recken vorsichtig ihre bunten Köpfchen der noch kühlen Maisonne entgegen. Gerade noch im frühsommerlichen Tal, befinden wir uns plötzlich in der hochalpinen Bergwelt, wo uns ein kühler Wind entgegenschlägt. So ziehen wir unsere Jacken und Stirnbänder an und machen uns auf einem kleinen Steig auf zum Wildseeloderhaus, das wir ca. 300 Höhenmeter über uns erblicken.
Ein Hühnerstall am Berg
Nach soviel kraxeln in der PillerseeTaler Bergwelt, mal ein kurzes Päuschen machen.
Louise rennt, läuft und hüpft den Weg entlang und findet Blumen, Käfer, Steine, die alle ausgiebig studiert werden.
Geduld und Zeit, das braucht’s, wenn man mit Kind am Berg unterwegs ist.
Als die kleinen Beinchen müde werden, setzt sie sich dann doch freiwillig in die Trage und wir wandern gemütlich den wunderschönen Steig inmitten von Blumen bis zur Hütte. Von Weitem sehen wir schon, dass am Wildseeloder-Gipfel, rechts der Hütte, noch recht viel Schnee liegt und sogar noch eine große Schneewechte den Gipfelanstieg blockiert. Deswegen entscheiden wir uns spontan, links herum auf die Henne zu steigen. Findet Louise natürlich lustig, dass wir jetzt doch noch auf Omas „Huhn“ steigen.
Den ganzen Weg hinauf singen wir laut (und falsch) Lieder über Hühner und Louise gackert lauthals mit, dass die anderen Wanderer verdutzt stehen bleiben um nachzusehen, wer hier einen Hühnerstall mit auf den Berg schleppt.
Von Schokoeiern und vergesslichen Hennen
Nach weiteren 250 Höhenmetern, die wir auf einem wunderschönen Steig oberhalb des Sees zurückgelegt haben, erreichen wir das Gipfelkreuz der „Henne“.
Anscheinend hat die Henne sogar noch etwas von ihrer Beute verloren, denn Louise findet zufällig noch ein paar Schokoeier. Die hat Mama natürlich davor versteckt, weiß Louise aber nicht. Die ist völlig außer sich vor Freude und rennt und springt und tanzt über den Gipfel auf der Suche nach weiteren Eiern. Noch Wochen später erzählt sie im Kindergarten, dass sie auf einem Berg war, der Henne hieß, und dass die Henne dort sogar Eier für sie vergessen hat.
Im nächsten Atemzug erzählt sie, dass es dort oben auch einen Mann gab, der für sie Knödel gekocht hat. Und die waren grün. Und SO gut. Stimmt!
Am Wildseeloderhaus nämlich gab es nach der Gipfeltour noch die weltbesten Spinatknödel, die wir je gegessen haben. Louise langt kräftig zu und zum Glück ist auch noch ein wenig Platz im Bauch für einen wahnsinnig guten Kaiserschmarrn, der uns im Anschluss serviert wird.
Ein unschlagbares Team.
Kinderparadies mit Bergpanorama
Kräfte Sammeln ist angesagt, am Rückweg wartet nämlich an der Mittelstation der Seilbahn noch ein ganz besonderes Highlight: Timok’s Wilde Welt.
Ein wirklich hübsch und natürlich angelegtes Kinderparadies mit einem riesengroßen Wasserspielplatz, Niederseilgarten, Kletterpark - eingebettet in ein tolles Bergpanorama. Wir Großen haben auch unseren Spaß beim Kraxeln, Staudamm Bauen und Trampolin Springen und genießen die wunderschöne Aussicht auf die uns umgebende Bergwelt.
Im Sommer soll zusätzlich noch ein Bike-Trail mit ca. 4 km Länge dazukommen, der von der Mittelstation aus ins Tal führt. Im Tal wird es dann noch drei weitere Lines und einen Pumptrack geben, wo auch Anfänger ihre Radlkünste ausprobieren können. Für uns ist jetzt schon klar: wir müssen wiederkommen! Seit diesem Jahr bin ich voll angefixt vom Radeln und freue mich schon total, mal wieder in einen Bikepark zu kommen.
Schwerelos.....
Spass für die ganze Familie auf Timoks Wilder Welt in Fieberbrunn
Kraxl - Maxl...
Danke, lieber Wildseeloder
Apropos wiederkommen: für Louise steht ihr Plan für den nächsten Urlaub schon fest:
„Also, erst gemma auffi („auffi“=„hoch“) zum Huhn, dann Schoko essen und dann grüne Knödel und dann noch Trampolin hüpfen. Machen wir, oke?“
Na, wenn eine Zweijährige unbedingt auf den Berg will im Urlaub, da kann man doch nicht nein sagen, oder?
Danke, lieber Wildseeloder, dass du unseren kleinen Wanderzwerg so angefixt hast!
Hier noch ein paar Schnappschüsse von unserem Aufenthalt im PillerseeTal.
Weitere spannende Geschichten findet ihr auf unserem Blog.
Jetzt wird erst mal eine kleine Rast eingelegt.
Die beiden sind als Mutter-Tochter-Gespann fast täglich in der heimischen Bergwelt unterwegs. Über ihre Erlebnisse beim Bergsteigen, Wandern, Klettern und Radeln und berichten sie auf ihrem Instagram-Kanal @alpenbaby und auf Ihrem Blog HYPERLINK "http://www.alpenbaby.net/" www.alpenbaby.net Mehr Details