Wintermärchen und „Big Foot-Feeling“ im PillerseeTal
Was haben die überdimensionalen Füße eines haarigen Riesen mit einem Mädel aus dem tiefsten Kohlenpott zu tun? Und inwiefern spielt das Winterwonderland im Pillerseetal dabei eine Rolle?
Nun, ich kann Euch versichern, dies passt alles ganz hervorragend zusammen. Auch wenn ich dies selbst noch nicht so recht glauben kann, als ich Mitte Januar im Zug von Duisburg in Richtung PillerseeTal im östlichsten Teil der Kitzbüheler Alpen sitze.
Vom Winter aus dem Bilderbuch habe ich nämlich im Ruhrgebiet bisher – wie eigentlich jedes Jahr – noch gar nichts gespürt. Es ist kalt, es ist nass, es ist grau, und es ist schmuddelig.
Nur von Schneeflocken mal wieder nicht die entfernteste Spur.
Ich bin mehr als gespannt, ob mich in Fieberbrunn tatsächlich das Wintermärchen meiner Träume erwartet. Und ob ich als Anti-Ski-Hase und Wanderfreak trotzdem auf meine Kosten kommen werde.
Ich traue mich ja kaum, dies auf einem offiziellen Tirol-Blog zu erwähnen, aber die Wahrheit ist, dass ich noch nie zuvor in meinem Leben Brettern unter meinen Füßen hatte!
Umso mehr freue ich mich darauf, hoffentlich jede Menge fluffigen Neuschnee unter meinen Füßen knirschen zu hören.
Das Pillerseetal – Wo der Schnee zuhause ist
Dass das PillerseeTal ein Schneeloch ist, hatte mir meine Tiroler Freundin bereits am Telefon prophezeit. Warten die Regionen im Umfeld noch sehnsüchtig auf Schneeflocken, wissen die Pillerseetaler schon kaum noch wohin damit. Denn hier fällt mehr Schnee als irgendwo anders in Tirol.
Zum Glück platzt die Region im Osten der Kitzbüheler Alpen trotzdem nicht aus allen Nähten, sondern hat sich ihren ruhigen Charme bewahrt.
Ski- und Snowboardfahrer finden im PillerseeTal drei Skigebiete für alle Ansprüche und Geschmäcker:
- – den etwas trubeligeren Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn (270 Pistenkilometer)
- – die gemütlichere Familienregion Steinplatte Waidring – Winklmoosalm (42 Pistenkilometer) und
- – die Buchensteinwand – Bergbahn Pillersee in St. Jakob im Haus (22 Pistenkilometer)
Schneeschuhwandern im PillerseeTal – Natur Pur
Jetzt ist es wirklich soweit für das ultimative Bigfoot-Feeling! Und so langsam wird wohl auch klar, worauf ich da eigentlich hinaus will.
Im PillerseeTal steht zum ersten Mal in meinem Leben eine Schneeschuhwanderung auf dem Programm. Von der Mittelstation der Bergbahnen Streuböden geht es los. Und zu meiner großen Begeisterung hat uns die letzte Nacht eine ordentliche Portion Neuschnee beschert.
Hello Winterwonderland – hier kommt Bigfoot! So fühle ich mich zumindest als ich die ersten vorsichtigen Schritte mit den Schneeschuhen unter meinen Füßen mache.
Abseits der Skipisten hinterlassen wir erste Spuren auf dem frischen und unberührten Pulverschnee. Zum Glück haben wir einen erfahrenen Guide von „S4 Snowsport Fieberbrunn“ dabei, der die Umgebung wie seine Hosentasche kennt und uns sicher durch die Winterlandschaft führt. Und dank seines knallroten Schneeanzuges haben wir auch nicht den Hauch einer Chance, verloren zu gehen.
Querfeldein laufen wir durch die weiße Weite, und ich kann mich gar nicht satt sehen an den weiß gepuderten Tannenbäumen. Als Ruhrpottmädel erscheint es mir fast, als wäre ich plötzlich auf einem anderen Planeten gelandet. Das ungewohnt strahlende Weiß schmerzt mir beinahe in den Augen und bereitet mir zugleich eine kindliche Freude.
Und dann, vor lauter Staunen a la „Hans, guck in die Luft“, ist es auch schon passiert. Ich stolpere in ein etwas tieferes Schneeloch und sinke mit jedem weiteren Schritt aufs Neue in den Schnee hinein. Ich gluckse und lache vor mir hin, so dass meine Begleiter nur noch arg verwundert mit dem Kopf schütteln. In ihren Gesichtern sehe ich große Fragezeichen und eine Sprechblase: „Tut die nur so, oder ist die etwa tatsächlich noch nie durch Tiefschnee gelaufen?“
Der Kandidat hat hundert Punkte, für mich ist es in der Tat die große Premiere! Aber definitiv nicht die letzte Vorstellung...;-), dessen bin ich mir sicher. Es macht mir riesigen Spaß durch dieses Wintermärchen im PillerseeTal zu wandern.
Ich genieße die fast meditative Stille, die absolute Ruhe, die der Neuschnee geschaffen hat. Statt dem gewohnten Autobahnlärm der A40 und der alltäglichen Hektik im Großraumbüro, höre ich hier einfach mal rein gar nichts. Alle Umgebungsgeräusche werden vom Schnee verschluckt. Mehr Kontrast zum Stadtleben geht definitiv nicht – und das tut einfach gut!
Während ich mir wünsche, dass diese tief verschneite Winterlandschaft niemals enden möge, nähern wir uns allmählich wieder der Mittelstation der Bergbahnen. Und da man bekanntlich immer aufhören sollte, wenn es gerade am schönsten ist, befolgen wir schweren Herzens diese Weisheit und schnallen die Schneeschuhe wieder ab.
Aber eines ist gewiss: in die Rolle des Bigfoots bin ich ganz bestimmt nicht zuletzt geschlüpft!
Walking in the Winterwonderland...
Um das Winterwunderland im PillerseeTal ausgiebig zu genießen und zu erkunden, brauchst Du allerdings nicht zwingend Schneeschuhe. Und auch als Ski- oder Snowboardmuffel musst du nicht befürchten, dass Dir in der tief verschneiten Winterlandschaft rund um Fieberbrunn langweilig wird.
Da über 100 km Wege rund um Fieberbrunn, Hochfilzen, St. Jakob in Haus, St. Ulrich am Pillersee und Waidring präpariert sind, steht einer ausgiebigen Winterwanderung nichts im Wege.
Der entspannte Buchensteinwand-Rundwanderweg führt uns von Hochfilzen, dem schneereichsten Ort Tirols, nach Fieberbrunn.
Wie ein Adlerhorst thront das malerische Jakobskreuz auf dem Gipfel der Buchensteinwand. Da muss ich unbedingt noch hoch, denke ich, als ich es vom Tal aus betrachte.
Aber jetzt erstmal das Kaiserwetter an unserem Wandertag genießen. Das Sonnenlicht lässt die Eiskristalle so glitzern und funkeln, dass man glatt die Fortsetzung von Disneys Eiskönigin drehen könnte. Und das knirschende Geräusch des Schnees unter meinen Füßen genieße ich bei jedem Schritt.
Eine solche Winterwanderung hat ohne Zweifel eine entschleunigende und entspannende Wirkung, die seinesgleichen sucht. Außer ein Paar Wanderschuhen braucht es keine spezielle Ausrüstung, dazu weder einen teuren Skipass noch ein intensives Training. Nichtsdestotrotz ist das Genusserlebnis für jeden Natur- und Wanderfreak auch ohne Action und Adrenalin etwas ganz Besonderes.
Um das Winterwunderland im PillerseeTal ausgiebig zu genießen und zu erkunden, brauchst Du allerdings nicht zwingend Schneeschuhe. Und auch als Ski- oder Snowboardmuffel musst du nicht befürchten, dass Dir in der tief verschneiten Winterlandschaft rund um Fieberbrunn langweilig wird.
Das Jakobskreuz auf der Buchensteinwand
So, jetzt aber wirklich hoch zum begehbaren Jakobskreuz auf dem Gipfel der Buchensteinwand!
Ohne einen Besuch dieses architektonischen Meisterwerkes ist eine Reise ins PillerseeTal schlicht und einfach nicht vollständig.
Von St. Ulrich am Pillersee schweben wir ganz bequem mit dem Sessellift der Bergbahn Pillersee nach oben auf 1.456 m Seehöhe.
Schon von weitem ragt das 30 m hohe Jakobskreuz – übrigens das größte begehbare Gipfelkreuz der Welt – mitten im PillerseeTal in den Kitzbüheler Alpen hervor.
Oben angekommen verschlägt mir der wunderschöne 360 Grad-Panoramablick fast den Atem. Die Berge der Umgebung scheinen mir zu Füßen zu liegen, und ich weiß gar nicht, wohin ich zuerst schauen soll: die Kitzbüheler Alpen, den Wilden Kaiser, die Hohen Tauern, die Waidringer Steinplatte, die Loferer und Leoganger Steinberge.
Bei so klarer Sicht wie heute kann ich sogar den Großglockner, den höchsten Berg Österreichs, mit bloßem Auge bestaunen. Ein wohliger Schauer lauft mir über den Rücken, liegt mir dieser Berg doch so sehr am Herzen. Hier habe ich im letzten Herbst meine 750 km lange Solo-Weitwanderung auf dem Alpe-Adria-Trail gestartet. So viele schöne, abenteuerliche Momente und Naturerlebnisse spulen in meinem Kopf im Schnelldurchlauf ab, während ich das Bergpanorama mit allen Sinnen aufsauge.
Besonders beeindruckt bin ich nicht nur von der Aussicht vom Jakobskreuz, sondern auch von den Überraschungen, die sich in seinem Inneren verstecken.
Vier Veranstaltungsräume für Seminare und Events aller Art stehen zur Verfügung. Was für ein besonderer Ort, an dem ich unter Umständen EIN KLEINES BISSCHEN abgelenkt wäre und sicherlich öfter aus den Panoramafenstern schauen würde als auf den Beamer. ;-)
Wer aber noch auf der Suche nach einem ganz besonderen Ort für den Ringwechsel ist: es gibt ein eigens dafür vorgesehenes Trauzimmer mit Weitblick mitten im Jakobskreuz. Ich könnte mir jedenfalls keinen schöneren und außergewöhnlicheren Ort vorstellen, um sich das Jawort zu geben!
Winter im PillerseeTal – einmal und nie wieder?
Das ist wohl nicht schwer zu erraten... Auch ich bin dem Pillerseetal-Virus verfallen und extrem froh, mich damit infiziert zu haben. ;-) Die Wintertage rund um Fieberbrunn haben mir definitiv Lust auf mehr gemacht.
Noch ausgiebigere Schneeschuhwanderungen und Erkundungen des Winterwandernetzwerkes stehen für den nächsten Trip auf meiner Wunschliste. Und nur allzu gern würde ich einmal das alljährliche Schlittenhundecamp im PillerseeTal erleben.
Alle meine Hoffnungen und Erwartungen an das Winterwunderland, das ich vor meiner Reise im Kopf hatte, wurden mehr als übertroffen. Das PillerseeTal hat mit seiner hohen Schneeprognose nicht enttäuscht und auch mich als Nicht-Ski-Fahrer und Anti-Adrenalin-Junkie mit seinem Wintererlebnis überzeugt.
Also, bis zum nächsten Mal! See you soon – Home of Lässig! :-)
Ausführlicher Blogartikel mit noch mehr Fotos und Erlebnissen zum Winterurlaub im PillerseeTal
Blogartikel zu meinen Erlebnissen auf den fünf Tagesetappen des Koasa Trails, einem der schönsten Weitwanderwege in den Kitzbüheler Alpen
Auf meinem Outdoor-Reiseblog „Couchflucht“ berichte ich voller Herzblut über meine liebsten Wanderungen, Mountainbike-Touren und Naturreisen.
Ich bin Sabrina, ein Original Ruhrpottmädchen, und bezeichne mich gerne als Angsthasen, den die Abenteuerlust gepackt hat. 😊
Auf meinem Outdoor-Reiseblog Couchflucht berichte ich als echter Natur- und Outdoorfreak leidenschaftlich gerne über meine Wanderungen und Mountainbike-Touren nah und fern. Mit meinen Reiseberichten möchte ich dazu motivieren, die heimische Couch zu verlassen um kleine oder große Abenteuer in der Natur zu erleben.
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johann schauberger
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liebe frau sabine.als flachland indianer bewundere ich dich sehr,den ich weiss aus eigener erfahrung was der körper verarbeiten muss, wenn er sich an steigungen gewöhnen muss.deine tourenberichte haben mich sehr gefreud, und mich an meine schönen elf jahre im lieben st.johann erinnert.1956/57 haben wir beim BH.viele bergtouren gemacht und einmal sogar bei brusthohem neuschnee den koasa von ellmau übers ellmauer tor zur griesenau begangen.wenn ich daran denke wackeln mir die knie noch heute.die kitzbühler alpen kenne ich wie meine westentasche, auch die steige, die du gegangen bist, habe ich kennen gelernt.die waren aber damals noch nicht so ausgebaut.auch die hütten waren normale almhütten. mit meinem 87 jahren und fast gehunfähig ,imponieren mir deine leistungen als eine aus der ebene kommende sehr .mach weiter so!!!!!!! BERG HEIL: hans
Sabrina Bechtold
Lieber Johann, wie schön, dass dir mein Blogartikel über meinen Winter-Kurztrip ins Pillerseetal so gut gefallen hat. Du kannst dich glücklich schätzen, eine so tolle Heimat wie die Kitzbüheler Alpen zu haben. Ich komme immer wieder gerne zurück und war im letzten Sommer auch auf dem Weitwanderweg KAT Walk wieder in deiner Region unterwegs. Schau mal, vielleicht hast du ja auch Lust, dir diesen Bericht durchzulesen und ein wenig in Erinnerungen zu schwelgen - hier ist der Link zu meinem Blog: https://www.couchflucht.de/kat-walk-alpin-kitzbueheler-alpen/ Ganz liebe Grüße in die Kitzbüheler Alpen, Sabrina vom Wanderblog Couchflucht
johann schauberger
Antworten
liebe sabrina.danke für deine rückmeldung.leider muss ich dir gestehen dass ich schon wieder viele jahre in der ebene ,in meinem geburtsort wohne.zwischen linz enns und steyer .hier ist ess leider nicht mehr so schön wie zur meiner jugendzeit da sehr viel umgestaltet wurde,aber der erzengel gabriel hat ja auch adam und eva aus dem paradies vertrieben.ich habe aber 11 jahre, die die schönsten in meinem leben waren ,im tirolerland verbringen dürfen, und da meine grosse liebe gefunden.wenn du näheres wissen möchtest ,,dann blättere die bloogs durch, ich habe da viel aus meinem leben erzählt.da du so natur begeistert bist wie ich, google einfach viktor schauberger .ein frohes leben wünscht dir hans(im glück, oder besser hansdampf in allen gassen)ps.wenn du wieder in der st.johanner gegend bist möchte ich dir empfehlen auch das theresienbadl mit aigelsbacher wasserfall zu besuchen.ich kenne auch einen kleinen teil deiner heimat,da ich mit den st.johanner schützen öfter bei euch auf schützenfesten war.unser hauptmann war ein gebürtiger rüsselsheimer.berg heill. hans