Auf ein neues Erlebnis!
Wanderung auf die Hohe Salve in Hopfgarten
Immer wenn ich im Sommer an der Hohen Salve vorbei fahre, denke ich tagträumend an die atemberaubende Aussicht, die ich jedes Jahr im Winter beim Skifahren vom Gipfel aus genieße. Obwohl dieser Panoramaausblick in mir immer ein unbeschreibliches Freiheitsgefühl hervorruft, habe ich es bis jetzt noch nie geschafft, die Hohe Salve im Sommer zu erklimmen. Aber diesen Sommer war es dann endlich soweit und ein neues Abenteuer konnte beginnen.
Ein fulminanter Start ins Abenteuer
Weil diese Tour schon so lange auf unserer Liste stand, beschlossen mein Freund und ich voller Elan auf die Bergbahn zu verzichten. Somit wussten wir, dass wir viel Wasser und eine gute Bergjause als Wegzehrung brauchen würden. Mit einem vollgepackten Rucksack und dem Willen die Hohe Salve zu erklimmen, starteten wir zu Fuß bei der Talstation in Hopfgarten. Dort folgten wir einer Straße, die sich in Serpentinen bis zur Mittelstation hinauf schlängelt. Auf unserem Weg sahen wir einen Wegweiser, der in ein kleines Waldstück neben der Straße zeigte. Neugierig folgten wir dem Schild und fanden uns in einem idyllischen Waldabschnitt wieder. Wir wanderten entlang des Waldwegs bis er zurück auf die Straße führte und erkannten, dass dieser nicht nur eine willkommene Abkühlung war, sondern die Straße noch dazu abkürzte. Von nun an ließen wir uns keine Abkürzungen mehr entgehen und zu unserem Glück gab es Einige. Mit dem Gefühl, die erste Etappe schon geschafft zu haben, erreichten wir dann die Mittelstation der Bergbahn Hohe Salve.
Wer möchte kann die erste Etappe auch bequem mit der Bergbahn abkürzen und die Wanderung dann ab der Mittelstation starten. Das werden wir das nächste Mal vermutlich auch so machen.
Wanderstart für andere, zweite Etappe für uns
Etwas erschöpft, aber dennoch motiviert die ganze Strecke ohne Bahn zu schaffen, machten wir uns auf den Weg zur Rigi Hütte. Wir folgten der Straße, bis wir uns an einer Weggabelung wiederfanden. Ein Wegweiser zeigte nach links, mit der Beschilderung „Rigi Hütte 50 Min“, der andere zeigte nach rechts „Rigi Hütte 40 Min“. Uns steckten zwar schon einige Kilometer in den Knochen, aber trotzdem entschieden wir uns für den linken, längeren Weg und das aus dem Grund, weil er einfach so schön ausschaute. Wie sich später herausstellte, war das eine sehr gute Idee, denn der rechte Weg ist zwar kürzer, aber auch steiler (wie wir am Rückweg bemerkten). Somit hatten wir uns mit der linken Abzweigung für den zwar etwas längeren, aber dafür angenehmeren Weg entschieden.
Die Strecke führte von der Straße auf einen Forstweg, der sich bis zur Rigi Hütte zog. Auch davon, dass der Weg zu Beginn in die vermeintlich falsche Richtung führte, ließen wir uns nicht abhalten, und nach einiger Zeit, genossen wird den kühlen Schatten des Waldes auf unserer Route.
Als der Waldweg sich dem Ende zu neigte, war die Rigi Hütte schon zum Greifen nah. Dort angekommen, legten wir eine kurze Verschnaufpause ein. Wir genossen schon zum ersten Mal die Aussicht und nahmen einen Bissen von unserer Jause, um noch einmal Kraft für die letzte Etappe zu mobilisieren. Wer möchte, kann es sich natürlich bereits bei der Rigi Hütte auf der Sonnenterrasse gemütlich machen und sich mit Tiroler Schmankerl stärken.
Dem Gipfel schon so nahe
Die Route in Richtung Hohe Salve beginnt gleich mit einem steilen Stück. Dabei sollte man sich immer vor Augen halten, dass das Essen und die Getränke besser schmecken, wenn man sich vorher verausgabt hat. Mit diesem Gedanken starteten wir dann auch schon mit unserer letzten Etappe.
Auch wenn man uns die Anstrengung der vergangen Stunden ansah, war das Erreichen des Gipfels ein Glücksgefühl der besonderen Art. Endlich oben angekommen, zogen wir uns um und aßen unsere wohlverdiente Jause. Und eines sage ich euch, sie schmeckte nach dem weiten Weg einfach himmlisch! Wer keine Bergjause schleppen will, kann sich bei der Gipfelalm verköstigen lassen. Tipp: Setzt euch dort am besten auf die drehende Panoramaterrasse - diese garantiert sogar beim Essen einen 360° Panoramablick.
Anschließend erkundeten wir gestärkt und ausgeruht das Gipfelareal mit dem Salvenkirchlein. Bei den Aussichtspunkten ließen wir uns vom Panoramablick verzaubern. Einige Fotos später, beschlossen wir dann den Heimweg anzutreten.
Ein langer Weg ins Tal
Zurück nahmen wir nicht die gleiche Route, sondern beschlossen, über den Kälbersalvensee zu gehen, welchen man vom Gipfel aus schon bewundern konnte. Der Weg führte uns hinter der Kirche vorbei und dann einen schmalen Wandersteig hinunter. Ehe wir uns versahen, waren wir schon dort. Mir stieß gleich eine Bank am gegenüberliegenden Ufer des Sees ins Auge. Nach kurzem Entspannen und dem letzten Genuss dieses wundervollen Ausblicks, beschlossen wir, den noch etwas langen Rückweg in Angriff zu nehmen.
Wir folgten dem Wanderweg und wählten diesmal, wie schon vorhin erwähnt den zwar kürzeren, aber steileren Weg bis zur Mittelstation. Dort angekommen, erinnerten wir uns an unser ursprüngliches Ziel – den ganzen Weg hin und zurück ohne Bahn zu bewältigen – und so gingen wir in Richtung Hopfgarten Talstation weiter. Unten angekommen waren wir zwar erschöpft aber überglücklich. Immerhin stecken nach diesem Tag nun gut 19 Kilometer in unseren Knochen. So neigte sich unser Wanderabenteuer dem Ende zu und wir wussten, dass wir noch ein paar Tage mit Muskelkater in den Beinen daran erinnert werden würden :-)