Der Brixentaler
... eine regionale Erfolgsgeschichte
Beim Schaufensterbummel durch die Orte des Brixentals fallen mir immer wieder kleine rote Aufkleber an den Türen mancher Geschäfte auf. „Der Brixentaler – Mitgliedsbetrieb“ ist dort zu lesen. Was das genau zu bedeuten hat, das verrate ich euch gerne.
Nach dem Grundsatz „Wer weiter denkt, kauft näher ein!“ leben und arbeiten die vier Wirtschaftsvereine in Kirchberg/Reith, Brixen im Thale, Westendorf und Hopfgarten/Itter seit vielen Jahren unter der gemeinsamen Dachmarke „Der Brixentaler“ erfolgreich zusammen: eine Kooperation, die die regionale Wirtschaft stärkt und den Kunden erstklassigen Service direkt vor der Haustür bietet.
Ich habe mit Sabrina Schweiger gesprochen. Sie ist die Obfrau der Kaufmannschaft Kirchberg/Reith und erklärt mir den Werdegang von Anfang an. Es begann im Herbst 2009, als engagierte Unternehmer sich trafen, um Synergien der bestehenden Kaufmannschaften in den einzelnen Brixentaler Gemeinden zu bündeln und eine gemeinsame, überregionale Werbegemeinschaft zu bilden. „Das war die Geburtsstunde der heutigen Brixentaler Gemeinschaft, die mittlerweile über 300 Mitgliedsbetriebe umfasst. Die Erfolgsgeschichte reicht weit über das idyllische Tal hinaus“, berichtet sie mir.
Mit der Absicht, die Kaufkraft im Ort zu bewahren, den Austausch der heimischen Wirtschaft zu fördern und das Dorfleben attraktiver für Einheimische und Gäste zu gestalten, setzten sich die Initiatoren hohe Ziele, erklärt mir Sabrina Schweiger. Das erwies sich rückblickend als genau die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt. Mit der 10er Brixentaler Münze und dem 20er Brixentaler Schein wurde eine eigene Regionalwährung eingeführt, die sehr gut angenommen wird und besonders als Geschenk für verschiedenste Anlässe beliebt ist. Diese Regionalwährung dient als Bezahlmittel in den Mitgliedsbetrieben und schlägt mit einer Wertschätzung über 3 Millionen Euro bis heute zu Buche – Geld, das in der Region bleibt.
Darüber hinaus gibt es mit dem Brixentaler Infoblatt eine eigene Drucksorte, die monatlich 6.500 Haushalte auf dem Laufenden hält. Die 2020 ins Leben gerufene Brixentaler App nutzen über 4.200 Personen regelmäßig. Dabei können bei jedem Einkauf wertvolle Treuepunkte gesammelt und Vergünstigungen in Anspruch genommen werden, was den Einkauf in unserer Region zusätzlich attraktiver macht.
„Im Rahmen von gemeinsamen Veranstaltungen engagiert sich die Gemeinschaft nachhaltig für die Belebung der Region“, ergänzt die Obfrau. Dazu zählen beispielsweise der lange Einkaufssamstag unter dem Titel „Viwitz’n geh“ im November, das Brixentaler Weihnachtsgewinnspiel (bei dem ab einem Einkaufswert von 25 Euro jeder Einkaufende ein Los erhält und an der Gewinnziehung teilnimmt), die Brixentaler Lehrlings- und Fachkräftemesse oder die Teilnahme am Blumencorso in Kirchberg. Darüber hinaus lassen sich die einzelnen Kaufmannschaften auch individuelle Aktionen und Attraktionen für die Bevölkerung einfallen.
Bei all dem Engagement darf auch die soziale Komponente nicht aus den Augen verloren werden. Unter dem Begriff „Brixentaler für Brixentaler“ wurde 2017 ein Sozialprojekt aus der Taufe gehoben, das in Not geratene Personen und Familien mit der Regionalwährung unterstützt – eine Initiative, die ich besonders schön finde. „Schnell, unbürokratisch und direkt wird geholfen, wo finanzielle Hilfe im Brixental benötigt wird“, erklärt Sabrina Schweiger.
Kurzum: „Der Brixentaler“ ist eine branchenübergreifende, lebendige Gemeinschaft aller Wirtschaftstreibenden von Itter bis Reith und eine wichtige Triebfeder für die ganze Region. Wer also in den Brixentaler-Mitgliedsbetrieben einkauft, tut nicht nur etwas Gutes für sich bzw. die Beschenkten, sondern auch für die Wirtschaft der Region. Und ein Besuch bei den engagierten, heimischen Betrieben in Verbindung mit einem netten „Hoagascht“ – wie wir Brixentaler sagen – lohnt sich allemal.