Rodelspaß mit der ganzen Familie

Auf zwei Kufen durch das Brixental

Neben dem Skifahren und Langlaufen vergisst man oft, dass das Rodeln in den Kitzbüheler Alpen zu einer der spannendsten und abwechslunsgreichsten Alternative im Winter zählt. Vor allem Kinder haben daran viel Spaß. In diesem Blog könnt ihr meine Lieblingsrodelbahnen näher kennen lernen. Gleichzeitig erfahrt ihr, auf was ihr besonders beim Rodeln mit Kindern achten solltet.

Eine spaßige Alternative zum Skifahren

Es ist Wochenende. Meine Kinder (4 & 6 Jahre) wissen mal wieder nicht, was sie mit sich anfangen sollen. Nach den letzten Skitagen haben sie keine Lust, schon wieder Skifahren zu gehen. Außerdem ist das Wetter heute eher durchwachsen, was ihre Motivation, auf die zwei Bretter zu steigen, zusätzlich trübt. - Diese Situation kann schon mal vorkommen. Doch zum Glück gibt es ja bei uns im Brixental genügend andere tolle Dinge, die man auf den Bergen unternehmen kann: Rodeln zum Beispiel.

Im deutschen Sprachgebrauch spricht man meistens von "Schlittenfahren"; in Österreich ist diese Sportart eher als "Rodeln" bekannt. Der Begriff "Rodeln" stammt vom oberdeutschen-schweizerischen Wort "rotteln" / "rütteln" / "schütteln" ab, während der deutsche Begriff "Schlitten" eher aus dem Althochdeutsch stammt und so viel bedeutet, wie "slito" / "schlittern" / "gleiten". Die Mischung aus beiden Begriffen erklärt die Sportart am besten.
Ein Rodelschlitten (kurz: Rodel) ist also ein, aus zwei Kufen und einem Rahmengestell bestehendes Gerät, welches dazu verwendet wird, einen Hang oder eine Rodelbahn hinunter zu gleiten. (Def. laut Wikipedia).
Exkurs

Vom Talkaser bis zum Schrandlhof

Für diesen Spaß sind meine Jungs eigentlich immer sehr leicht zu begeistern, vor allem, weil es auch so viele Alternativen dafür gibt. Heute fiel die Entscheidung relativ schnell auf den "Ski- & Rodelweg" in Westendorf von der Bergstation am Talkaser zum Schrandlhof in der Oberwindau. Mit knapp 7,5 Kilometern zählt sie zu den längsten Rodelbahnen in den gesamten Kitzbüheler Alpen. Der Aufstieg zum Start ist dank der Alpenrosenbahn in Westendorf bequem und einfach - man muss also nicht zuerst zu Fuß hoch laufen. Die Strecke selbst zählt zu den einfacheren Rodelbahnen. Das soll aber nicht heißen, dass man dort nicht auch sportlich unterwegs sein kann. Auf alle Fälle bietet die Bahn durchgängige Abwechslung: Mal gibt's flache Panoramawege, dann kürzere, steilere Abschnitte und zwischendurch jede Menge Kurven, bevor es dann durch einen fast schon idyllischen Waldweg geht. Zwischendurch kommt man an der urigen Fleidingalm vorbei. Das Ende markiert der Schrandlhof, ein gemütlicher Berggasthof zum Einkehren. Von dort fahren ab dem frühen Nachmittag regelmäßig kostenlose Shuttletaxis bis ins Tal.

Immer wieder kommt man auf den Rodelbahnen in den Kitzbüheler Alpen an urigen Almen und Höfen vorbei.

Talkaser: Gleich zu Beginn der Strecke an der Bergstation der Alpenrosenbahn in Westendorf

Fleidingalm: Ein uriger Zwischenstop im ersten Streckendrittel

Schrandlhof: Das Ziel der Rodelstrecke - von hier aus gehen auch die regelmäßigen Busse zurück zur Talstation!
Einkehrmöglichkeiten auf der Rodelstrecke in Westendorf

Je nach Wetter- und Schneeverhältnissen kann es auf der Rodelbahn gut und gerne auch mal vorkommen, dass man einzelne, kürzere Stücke zu Fuß gehen muss. Das ist heute zum Beispiel der Fall. Den Kindern macht das allerdings herzlich wenig. Erstens sind die Gehpassagen wirklich kurz und zweitens haben sie dank genügend Schnee so Zeit für eine kleine Schneeballschlacht. Wenn wirklich viel Neuschnee gefallen ist, gibt es hier manchmal sogar Stellen zum "Hanghüpfen" - mit Anlauf über die Abhangkante und rein in den weichen Pulverschnee. Da könnte ich selbst immer wieder zum Kind werden.

Sicherheit geht vor!

Meine Jungs sind noch ein wenig zu klein, um mit eigenen Rodeln zu fahren. (Ganz ungefährlich ist der Spaß nämlich nicht. Immer wieder ereignen sich kleinere oder größere Unfälle mit Verletzungen, weil Rodler ihr Gefährt nicht unter Kontrolle halten, oder sich selbst überschätzen.) Das Beste, wenn man mit kleineren Kindern zum Rodeln geht, ist es, die Kinder auf den eigenen Schoß zu nehmen. Wichtig: Die Kinder sollten auf keinen Fall die Füße auf den Boden stellen. So hat man eine bessere Kontrolle über den Rodelschlitten. Noch wichtiger ist aber, dass die Verletzungsgefahr so deutlich reduziert wird. Nachdem ich schon eher zu den erfahrenen Rodlern gehöre, ist es für mich auch kein Problem mein Abfahrtsgefährt immer und überall unter Kontrolle zu halten. Vor allem wenn man Kinder mit dabei hat, ist das enorm wichtig.

Kleine Kinder nimmt man beim Rodeln am besten auf den eigenen Schoß.

Auch wenn es ziemlich lustig werden kann, sollte man den Rodelsport mit größeren Kindern, oder sogar mit Erwachsenen, auf keinen Fall zu Zweit auf einem Schlitten ausüben. Mit zunehmendem Gewicht wird die Kontrolle der Rodel immer schwerer. Das Verletzungsrisiko steigt signifikant an.Persönlicher Tipp

Es gibt kein "schlechtes Rodelwetter"

Rodeln geht eigentlich immer. Bei Sonnenschein ist es natürlich am Schönsten. Aber auch bei Wind und Wetter, bei Schneefall oder Bewölkung ist das kein Problem. Meist erlebt man so auf den Bergen sogar eine viel mystischere Stimmung, wie man auf den Bildern sehen kann. Oft kommt es nur darauf an, sich die richtige Rodelbahn auszusuchen. Dabei gibt es kürzere, aber sportlichere Rodelbahnen, wie z.B. die Naturrodelbahn am Gaisberg in Kirchberg. Eine absolute Rennrodelbahn findet man in Hopfgarten, von der Haagalm bis ins Tal. Diese Strecke ist des Öfteren auch Austragungsort von diversen Rodelmeisterschaften und eher weniger für Kinder geeignet. Die Rodelbahn von der Brixenbachalm bis ins Tal eignet sich z.B. für einen gemütlichen Sonntagsausflug mit Spaziergang. Eine Aufstiegshilfe per Lift gibt es hier nicht. Man muss also zu Fuß laufen. Die urige, kleine Berghütte entschädigt aber mit selbstgemachten Kuchen und einer kleinen Auswahl von warmen Speisen. Und sogar in der Nacht kann man bei uns rodeln gehen: Die Rodelbahn am Gaisberg hat mehrmals in der Woche bis spät in den Abend hinein geöffnet. Der Aufstieg ist mit einem 4er-Sessellift möglich. Gleich zwei Nachtrodelbahnen gibt es in Söll.
Eine kleine Auswahl meiner Lieblingsbahnen in der Region findet ihr im Anschluss.

Meine Lieblings-Bahnen

  • Ski- & Rodelweg "Schrandlhof" (Westendorf)
  • Naturrodelbahn am Gaisberg (Kirchberg in Tirol)
  • Rodelweg "Brixenbachalm" (Brixen im Thale)
  • Naturrodelbahn "Haagalm" (Hopfgarten)
  • Hexenritt Rodelbahn (Söll)
  • Mondrodelbahn (Söll)

Eigene Rodel vs. Ausleihen

Als "Vielrodler" liegt die Antwort für mich klar auf der Hand: Natürlich die eigene Galzeiner-Rennrodel. Da weiß ich einfach, wie sich das Gefährt verhält und wie weit man damit gehen darf. Trotzdem gibt es nahezu in jedem Sportgeschäft oder direkt bei den Bergbahnen die Möglichkeit, sich eine Rodel auszuleihen, wenn man keine eigene Rodel hat. In den Kitzbüheler Alpen kommt also jeder auf den Genuss, wenn er will - ganz egal wo, wann und bei welchen Verhältnissen.

Neben der Rodelbahn sind immer wieder auch tolle Dinge zu finden. Man muss nur die Augen öffnen.

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Stephan

11.02.2020 - 00:00

"De Berg sind mein Zuhause" - Ich genieße das Privileg dort zu leben, wo andere Urlaub machen! Die Natur zeigt sich zu jeder Jahreszeit in so verschiedenen Gewändern, wie kaum irgendwo anders auf der Welt. Das Freizeitangebot ist rießig, was mir vor allem als Familienmensch zu Gute kommt. Und: Wir dürfen uns glücklich schätzen, in einem der sichersten und reichsten Ländern dieser Erde zu leben! Ein wirklicher Genuss! Mehr Details

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