Leo Trixl: Der Fischzüchter aus Leidenschaft
Wasser ist sein Element
Was macht einen Qualitätsfisch aus? Zu Besuch Leo Trixl am Scheffaurer Hof in Fieberbrunn im PillerseeTal. Forellen und Saiblinge aus naturnaher Fischzucht im PillerseeTal.
Kalt und klar muss das Wasser sein, damit sich die Fische von Leo Trixl wohlfühlen. In den insgesamt 34 Teichen vom Scheffaurer Hof in Fieberbrunn tummeln sich Regenbogenforellen, Seesaiblinge, Lachsforellen und Tiroler Bachforellen in jedem Alter. Bis zu drei Jahren dauert es, bis die Fische im reinsten PillerseeTaler Quellwasser ausgewachsen sind. „Die langsame Entwicklung liegt an der niedrigen Wassertemperatur von nicht einmal 10 Grad. Durch die Kälte und den vielen Platz, welchen die Fische bei uns haben, können sie bestes Muskelfleisch aufbauen“, erklärt Leo Trixl. Man gibt den Forellen und Saiblingen die Zeit, die sie brauchen. Die Tiere am Scheffaurer Hof werden mäßig und naturnah gefüttert, nicht gemästet – darauf legt Familie Trixl größten Wert.
Leo Trixl in seinem Element. Die Fische am Scheffaurer Hof werden naturnah gefüttert, nicht gemästet.
Fischzucht startet in zwei Babybadwannen
Leo Trixl trifft man unter der Woche hauptsächlich in Gummistiefeln an. Die Leidenschaft für Gewässer und ihre Bewohner wurde ihm in die Wiege gelegt. „Mein Vater hat Anfang der 70er Jahre in zwei Babybadewannen seine ersten Fische gezüchtet. Er hat viel ausprobiert und sich alles selbst beigebracht“, erzählt der Fieberbrunner. Vom Ei bis zum ausgewachsenen Tier werden die Fische in Fieberbrunn mit Bedacht herangezogen.
Zehntausende Fischeier befinden sich während der Laichzeit von Mitte Oktober bis Ende Februar im Bruthaus.
Aufzucht erfordert viel Fingerspitzengefühl
Noch heute kümmert sich Vater Leo Trixl sen. mit viel Hingabe um die Aufzucht, welche größte Sorgfalt und Hygiene erfordert. Zehntausende Fischeier befinden sich während der Laichzeit von Mitte Oktober bis Ende Februar in den grünen Brutrinnen im Bruthaus hinter dem Bauernhof. „Im Frühstadium genügt nur ein kleiner Rumpler und die Eier sterben ab“, veranschaulicht Leo Trixl. Haben die Fischeier die ersten Wochen überlebt, schlüpfen die kleinen Larven, die sich zunächst eigenständig durch einen angeborenen Dottersack versorgen. Eine weitere heikle Phase beginnt, denn ist die Nahrung im Dottersack aufgebraucht, heißt es aufmerksam zu sein: „Verabsäumt man es rechtzeitig mit der Fütterung der kleinen Fische zu beginnen, verhungern sie. Wir sprechen hier über eine Zeitspanne von 12 bis 24 Stunden, in der es sozusagen um Leben und Tod geht“, schildert Leo Trixl.
Am Scheffaurer Hof werden vorwiegend Forellen und Saiblinge aufgezogen.
15.000 Kilogramm Fisch aus dem PillerseeTal
Seit 1975 gibt es die Fischzucht am Scheffaurer Hof. Schnell wurde die regionale Gastronomie auf die Qualitätsfische der Familie Trixl aufmerksam. Damals wurden die Tiere noch lebend ausgeliefert. „In jedem Gasthaus stand ein Aquarium. Der Koch hat sich einen Fisch herausgeholt, wenn er ihn brauchte“, erinnert sich Leo Trixl. Heutzutage werden die Fische schon speisefertig geliefert. Am Scheffaurer Hof werden jährlich rund
15.000 kg Forellen und Saiblinge verarbeitet.
Erhalter der Tiroler Bachforelle
Als am Institut für Gewässerökologie in Scharfling am Mondsee ausgebildeter Fischereiwirtschaftsmeister, ist Leo Trixl der Erhalt eines natürlichen Ökosystems ein großes Anliegen. Er züchtet nicht nur Tiroler Bachforellen, sondern siedelt diese gezielt wieder an. „In vielen Bächen findet man nur noch Regenbogenforellen oder Bachsaiblinge. Diese Fische kommen eigentlich aus Amerika und sind bei uns nicht heimisch. Sie wurden im späten 19. Jahrhundert bei uns ausgewildert“, erklärt Leo Trixl. In ganz Tirol, bis hinaus nach Bayern, besetzt er Bäche und Flüsse wieder mit den ursprünglich heimischen Tiroler Bachforellen.
Die Fische werden direkt am Hof verarbeitet.
Traumhafte Fischgewässer im PillerseeTal
Wo trifft man einen Fischereiwirtschaftsmeister in seiner Freizeit? Beim Fischen selbstverständlich. Leo Trixl liebt das Fieberbrunner Fischrevier und greift selbst oft zur Angel. „Natürlich nicht, weil ich einen Fisch brauche, wir haben ja selbst genug“, lacht er, „das Fischen entspannt mich und die Fischgewässer bei uns im PillerseeTal sind traumhaft.“ Dem Wasser fern bleibt er auch im Urlaub nicht. Mit Freunden geht es einmal jährlich irgendwo in Österreich zum Fischen. Im Hause Trixl kommt mindestens einmal pro Woche Fisch auf den Teller. „Am liebsten esse ich ganz klassisch Forelle Müllerin mit Erdäpfeln“, schmunzelt Leo Trixl. Für die Zukunft wünscht sich der Fischereiwirtschaftsmeister, dass das Bewusstsein darüber, wie wertvoll regionale Lebensmittel sind, weiter zunimmt: „Ich bin Fischzüchter aus Leidenschaft und mit Begeisterung. Es ist schön, wenn das auch wertgeschätzt wird.“
Woran erkennt man einen Qualitätsfisch?
Bis zu drei Jahre dauert es, bis ein Fisch am Scheffaurer Hof ausgewachsen ist. Im Video erklärt Leo Trixl, woran man einen Qualitätsfisch erkennt.
Genussläden, Hofläden, Bauernmärkte und Ab-Hof-Verkauf im PillerseeTal
Als langjährige Journalistin einer regionalen Wochenzeitung liebe ich es, gute Geschichten zu erzählen. Am liebsten schreibe ich über Dinge, die mir selbst Freude bereiten - wie über die Menschen und Ereignisse im schönen PillerseeTal. Als Tirolerin bin ich sehr naturverbunden, reise jedoch auch gerne in der Welt herum. Fest steht für mich eines: Es gibt keinen „bärigeren“ Ort als Tirol. Mehr Details
johann schauberger
Antworten
hallo johanna.deine story ist sehr schön dokumentiert.ich habe einen teil meiner fischerei erlebnisse beim bloog der seebär schon erzählt,aber wenn du einiges bei deinen bloog anhängen willst,schichte ess um.ein leider nicht mehr aktiever ehemalige fischteufel.hans