Ostereier färben ist Traditionssache
Unsere Familie hat nicht viele Traditionen, aber zu Ostern wird es bunt!
Andere treffen sich jeden Sonntag zum Familienessen, haben jedes Jahr das gleiche Festmahl zu Weihnachten und Silvester heißt es Bleigießen. Bei uns wird Tradition eher kleingeschrieben. Eine der wenigen, die sich aber durchgesetzt hat, ist das Ostereierfärben. Kurz vor den Feiertagen setzen sich meine Mama und ich zusammen, kramen die Ostersachen aus dem Schrank und los gehts!
First Things First
First Things First. Die Eier müssen gekocht werden.
Am besten man holt sie frisch vom Bauern nebenan oder vom Hofladen des Vertrauens. Der Marktplatz Hohe Salve war uns dabei eine große Hilfe. Dort findet man alle Hofläden in der Umgebung. Regionaler geht es kaum.
Damit die Eier beim Kochen nicht platzen, werden sie in einen Topf mit kaltem oder lauwarmem Wasser gelegt. Ab Kochzeitpunkt brauchen sie dann zirka zehn Minuten. Dabei sollte das Wasser nicht stark sieden. Danach werden die Eier in kaltem Wasser abgeschreckt.
Ostereier Einfärben
Für die Farben folgen wir einfach der Beschreibung auf der Verpackung und mischen den Packungsinhalt mit Wasser und etwas Essig. Die Farben sind normalerweise in der Osterzeit in jedem Supermarkt erhältlich.
Als Behälter dienen dabei alte Joghurtbecher. Nachhaltigkeit vorleben. ;-) Nacheinander kommen die Eier in die Becher und nehmen die Farbe an. Nach wie vor liebe ich es, wie die Farbe von Minute zu Minute intensiver wird. Der beste Teil? Am Schluss werden die Farben gemischt!
Rot und blau wird lila, gelb und rot wird orange. Mit einem kleinen Pinsel oder Zahnstocher können zusätzlich noch kleine Kunstwerke auf der Schale entstehen.
Zum Abtropfen der Eier und Löffel empfehle ich Küchenrolle. Diese darf aber auf keinen Fall im Müll landen. Mit der restlichen Farbe die angepatzte Küchenrolle einfärben, trocknen und als Geschenkpapier verwenden. Wie gesagt, immer auch ein bisschen an Weiterverwendung und Nachhaltigkeit denken.
Natürlich bunt
Eierfarben können auch aus Naturprodukten wie Zwiebelschalen, Rote Bete Saft, Kurkuma, Spinat, Rotkohlblättern und vielen weiteren Produkten hergestellt werden. Für das nächste Osterfest werden wir definitiv die noch nachhaltigere Variante ausprobieren.
Wohin nun mit den ganzen Ostereiern?
Wir lieben es, die selbstgefärbten Kunstwerke zu verschenken. Genau das lieben aber auch viele unserer Bekannten und Verwandten und so enden wir meistens mit viel zu vielen Eiern. Wegwerfen kommt aber auf gar keinen Fall in Frage!
Aus den Eiern können wunderbare hausgemachte Aufstriche gemacht werden. Zusammen mit einer zerdrückten Avocado, etwas gepresstem Knoblauch, gehackten Zwiebeln, Salz, Pfeffer, Kräutern aus dem Garten und einem Spritzer Olivenöl entsteht eine gute Basis. Die hart gekochten Eier in Stücke schneiden und nach Belieben mit Gewürzen wie Paprika, Curry oder Senf abschmecken. Perfekt für einen Grillabend oder einfach als Brotaufstrich.
Warum werden die Eier gefärbt?
Es ist eigentlich ganz einfach: In der Fastzeit sollte man im Großen und Ganzen auf tierische Produkte verzichten. Speziell im Mittelalter nahmen die Menschen dies sehr ernst und sagten somit auch zu den Eiern nein d.h. #vegan! Die damalige Kühltechnik war aber bei Weitem nicht auf dem Stand von heute. Somit kochten die Menschen die Eier die während dieser Zeit von den Hennen gelegt wurden. Beim Fastenbrechen konnten sie dann sorglos verzehrt werden. Das Einfärben diente am Anfang nur zur Unterscheidung von den rohen Eiern.
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