Der beste Osterzopf der Welt

Gemeinsam zubereitet schmeckt's am besten!

Es ist wieder Osterzeit - für viele Menschen die wichtigste Zeit im kirchlichen Jahr. Für Kinder bedeutet Ostern Spannung und Aufregung zugleich. Wann kommt der Osterhase? Wo hat er seine kleinen Geschenke dieses Mal versteckt? Und: Legt dieser Hase wirklich Eier? Für mich ist Ostern eine Zeit der Beruhigung und des Aufblühens. Die stressige Wintersaison neigt sich dem Ende entgegen (mal abgesehen von diesem Jahr) und die Energie kehrt zurück; nicht nur in mich, sondern vor allem auch in unsere wunderschöne Natur. Genau diese "Zeit" ist es, die es mir rund um Ostern auch wieder erlaubt, mehr mit der Familie zu machen. Und was gehört zu Ostern einfach dazu? Genau: Für mich ist so ein guter, selbstgemachter, herrlicher Butterzopf das, was an Ostern nie fehlen darf. Besonders viel Spaß macht es natürlich, diesen Zopf gemeinsam mit seinen Kids zuzubereiten.

Das ist KEINE Werbung

Am letzten Wochenende war es wieder soweit: Meine Kinder konnten es schon fast nicht mehr erwarten. "Zopfen" ist bei uns schon fast ein Ritual geworden. Und weil mich in der Früh bereits die Sonnenstrahlen wecken, verlagern wir die gemeinsame "Knetstunde" einfach nach draußen. (So ein bisschen Natur und Bergpanorama im Hintergrund bringt den nötigen Schwung in die Sache). Gleich vorne Weg: Natürlich soll dieser Blog definitiv KEINE Werbung für ein bestimmtes Küchengerät sein. Aber ich liebe meinen Thermomix einfach. Und ein wenig knet-faul bin ich zugegebenermaßen auch. Trotzdem ist das Rezept natürlich auch ohne Thermomix leicht umzusetzen.

Osterzopf© Stephan Bannach

Die Zutaten für den Osterzopf sind einfach und überschaubar.

Das braucht ihr dazu:

  • 250 ml frische Milch (am besten vom Bauern um die Ecke)
  • 20 g Germ (auch gerne als Hefe bezeichnet)
  • 50 g Zucker
  • 1 TL Salz
  • 500 g Weizenmehl
  • 75 g Butter (geschmolzen)
  • 2 Eier (vom Biohof nebenan)
  • 1 Biozitrone / deren Schalen-Abrieb
  • Hagelzucker
  • viel, viel Zeit! (fast 3 Stunden!)

Und so geht's:

Nachdem ich grundsätzlich nicht egoistisch veranlagt bin, ist es mir eine Freude, euch das Rezept des "besten Osterzopfes der Welt" zu verraten. Natürlich ist das individuelle Geschmackssache. Aber: Probiert ihn einfach mal aus.
Erwämt die Milch in der Rührschüssel leicht und gebt anschließend den Germ (die Hefe) dazu. Ob Germ-Würfel oder Trocken-Germ ist dabei relativ egal. Das Ergebnis ist das selbe. Das Salz und den Zucker dazu geben, Mixtopf schließen und mit dem Thermomix kurz auf niedriger Stufe verquirlen. Ohne erst ein sogenanntes "Dampfl" machen zu müssen, könnt ihr als nächsten Schritt gleich das gesamte Mehl dazu geben. Mit dem elektrischen Küchenhelfer knetet ihr den Teig anschließend für 3 Minuten auf der Knetstufe durch. Mit der Hand müsst ihr halt länger kneten und mehr Kraft aufwenden.

Milch als Basis
Milch ist die flüssige Basis des Osterzopfes.
© Stephan Bannach
Trockenhefe
Die Trockenhefe wird in die lauwarme Milch gegeben.
© Stephan Bannach
Zucker für den Teig
Zucker kommt zum Hefe-Milch-Gemisch, um für eine gute Gährung zu sorgen.
© Stephan Bannach
Weizenmehl in den Teig
Zum Hefe-Milch-Gemisch kommen als nächstes 500g Weizenmehl.
© Stephan Bannach
Teig kneten
Der Teig wird anschließend 3 Minuten geknetet.
© Stephan Bannach

Inzwischen nutze ich die Zeit immer, um die nächste Zutat vorzubereiten: Ein Gemisch aus Ei, geschmolzener Butter und Zitronenschalen-Abrieb. Gebt dazu ein ganzes Ei, 75 g geschmolzene und leicht lauwarme Butter sowie den Schalen-Abrieb einer halben Zitrone in eine Schüssel und vermischt die Zutaten leicht. Kleiner Tipp von mir: Verquirlt die Masse wirklich nur leicht, so dass sich Eigelb, Eiweiß und Butter zu einer einheitlichen Flüssigkeit vermischt haben. Wenn ihr das Ei so lange "schlagt", bis die Masse zu einem schaumigen Teig geworden ist, verliert das Eiweiß seine Bindekraft. Das hat anschließend auch Auswirkungen auf die Konsistenz des Teiges.

Achtet bei der Auswahl darauf, dass es möglichst unbehandelte Zitronen oder Bio-Zitronen sind.

Nachdem der Teig im Thermomix das erste Mal fertig geknetet ist, gebt anschließend die Masse aus Ei, Butter und Zitronenschale dazu. Einfach drüber leeren. Dann: Deckel wieder drauf und nochmal 3 Minuten durchkneten lassen. Sobald die Maschine fertig ist, kommt der Teig in eine Schüssel, die leicht mit Mehl bestreut wurde (damit der Teig später nicht anklebt). Mit einem Tuch abgedeckt, muss der Teig nun ganze zwei Stunden an einem warmen Ort "ruhen", damit der Germteig "gehen" kann.

Ein Ei darf auch nicht fehlen
Im Zopf-Teig darf natürlich auch kein frisches Ei fehlen.
© Stephan Bannach
warme Butter
Warme Butter wird mit einem Ei und Zitronenabrieb verquirlt.
© Stephan Bannach
Masse verquirlen
Die Masse aus Ei, Butter und Zitrone wird fest verquirlt.
© Stephan Bannach
Teige vermischen
Nachdem der geknetete Grundteig fertig ist, wird die Masse aus Butter und Ei hinzugefügt und wieder geknetet.
© Stephan Bannach
Fertiger Grundteig
Der fertige Grundteig muss nun für ca. 2 Stunden ruhen, bzw. "gehen"
© Stephan Bannach

Und weiter geht's

2 Stunden später... Der Teig sollte mittlerweile fast doppelt so groß geworden sein. Als leidenschaftlicher Koch macht mich der nächste Schritt irgendwie immer ein wenig depressiv: Da sieht man diesen wunderbar aufgegangenen Germteig, in all seiner Schönheit und Pracht und dann... Dann muss man ihn nochmal kräftig durchkneten - dieses Mal bewusst mit den Händen. Wie schon beim Teig helfen mir hier aber auch wieder meine Kinder ganz fleißig. Gesagt, getan: Der Teig muss also wirklich nochmal ca. 5 Minuten kräftig durchgeknetet werden.

Teig kneten© Stephan Bannach

Nachdem der fertige Grundteig ruind 2 Stunden geruht hat, muss man ihn noch einmal kräftig durchkneten.

Anschließend teilt ihr den Teig in drei gleich große Stücke und formt drei gleichförmige Rollen. Diese sollten so zwischen 30 und 35 Zentimeter lang sein. (Man braucht hier übrigens kein Mehl mehr. Der Teig lässt sich auch ohne Mehl hervorragend ausrollen) Und dann könnt ihr schon mit dem "Zopfen" beginnen. Klebt dazu an einem Ende des Zopfes die drei Rollen-Enden einfach zusammen und schlagt nacheinander immer den äußeren Zopfstrang über den mittleren Zopfstrang zur "neuen" Mitte. Wiederholt diesen Vorgang abwechselnt mit dem oberen und dem unteren Teigstrang - so lange, bis der Zopf fertig ist. Verklebt dann einfach noch die letzten Enden unter dem Zopf und legt das fertige Konstrukt auf ein Backblech oder ein Gitter. Ich persönlich empfehle euch hier ein Backgitter mit Backpapier. So kann sich die Hitze nirgendwo stauen und der Zopf erhält rings herum die gleiche Konsistenz.

3 Teig-Teile
Drei gleich große Teig-Teile sind Voraussetzung zum Zopfen.
© Stephan Bannach
Teig "ausrollen"
Die 3 Teiglinge in drei gleich starke, ca. 30-35 cm lange, gleichmäßige Röllchen "ausrollen"
© Stephan Bannach
Beginn des "zopfens"
Zu Beginn des Zopfens verbindet man die drei Teigrollen an einem Ende zusammen.
© Stephan Bannach
Gezopfter Osterzopf
So sieht der fertig gezopfte Osterzopf aus, bevor er gebacken wurde.
© Stephan Bannach
Ruhen & gehen
Bevor der Zopf endgültig in den Ofen darf, muss er noch ca. 30 Minuten ruhen, bzw. "gehen".
© Stephan Bannach

Schon wieder warten... Echt jetzt?

Mit Eigelb bestreichen© Stephan Bannach
Bevor der Zopf in den Ofen wandern kann, muss er noch mit verquirltem Ei bestreichen.

Das ist der Zeitpunkt, an dem es meine Kinder dann schon gar nicht mehr erwarten können. Aber es hilft nichts! Der fertige Teig-Zopf muss nochmal ruhen. 30 Minuten lang. Zugedeckt. An einem warmen Platz. (Die Zeit eignet sich übrigens hervorragend, um mit den Kindern eine kleine Spielerunde einzulegen. UNO, oder Mensch-ärgere-dich-nicht sind hier bei uns immer so der Renner).

Mit Hagelzucker bestreuen© Stephan Bannach
Zur Zierde und für den besseren Geschmack bestreut man den Osterzopf nach dem Bestreichen mit Ei noch mit Hagelzucker.

Dann ist es aber endlich soweit. Bevor der - nochmal gewachsene - Zopf in den Ofen darf, wird er noch ergiebig mit einem verquirlten Ei eingestrichen. Das verleiht ihm beim Backen später seine gold-gelbe Farbe und schützt die "Kruste" ein wenig vor dem Austrocknen. Dann noch großzügig Hagelzucker drüber streuen - fertig!

Jetzt darf der Osterzopf endlich in den vorgeheizten Ofen. Rund 30-35 Minuten braucht der Zopf bei 170 Grad Heißluft. Ein bisschen sollte man hier aber nach Gespür und Optik gehen.

Osterzopf im Ofen© Stephan Bannach

Der Osterzopf kann nun in den Ofen.

Ein gold-gelbes Prachtstück

Osterzopf ist fertig© Stephan Bannach
Goldgelb gebacken kann edr Osterzopf nach ca. 35 Minuten wieder aus dem Ofen.

Mehr als 3 Stunden später kommt dann der entscheidende Moment - zumindest für die Kinder. Der zum Anbeißen aussehende Zopf darf aus dem Ofen. Gut, das war jetzt ein bisschen gemogelt: Der Zeitpunkt ist auch für mich eine wahre Freude. Könnt ihr euch das vorstellen? Drei Stunden "harte" Arbeit, langweiliges Warten, wieder arbeiten, warten, backen... Dann hat man ihn endlich vor sich - den lecker duftenden, gold-gelb gebackenen Osterzopf, der noch schöner ist, als aus jeder Bäckerei. Und dann kann man ihn noch nicht essen, weil er noch zu heiß ist...

Persönliche Tipps:

  • So richtig köstlich ist der Zopf gleich am Anfang, wenn er noch so leicht lauwarm ist. Frisch angeschnitten, nur ein wenig Butter drauf.... Mhhh - lecker!
  • Es ist Geschmackssache: Natürlich kann der Osterzopf auch mit Rosinen garniert werden. Zwei Dinge sollten dabei beachtet werden: Beim Einarbeiten der Rosinen sollte man auf die Verwendung einer Küchenmaschine verzichten, da diese die trockenen Weintrauben eher zermatschen, als im Ganzen unterzuheben. Und: Die Rosinen sollten vor Verarbeitung in Wasser eingelegt, aufgeweicht und anschließend gut abgetrocknet werden. So werden sie weicher und vermischen sich besser mit dem Teig.
  • Anstatt der Glasur mit Ei und Hagelzucker ist auch ein klassischer "Zuckerguss" sehr schmackhaft. Meine Kinder lieben diese Variante fast noch mehr. Einfach ein wenig Staubzucker (Puderzucker) mit dem Staft der Zitrone vermischen und nach dem Backen und Abkühlen großzügig auf dem fertigen Zopf verteilen. (Die Wartezeit, bis man den Zopf dann endlich essen darf verlängert sich halt dann nochmal, bis der Zuckerguss fest geworden ist.)
Hefezopf zu Ostern© Stephan Bannach

An Ostern gibt es gerne einen traditionellen Hefezopf.

Jetzt kann Ostern wirklich kommen. Das Frühstück ist jedenfalls schon mal gerettet. Für mich gehört der Osterzopf nicht nur deshalb zu Ostern dazu, weil er wirklich der beste Zopf der Welt ist. Allein diese drei / dreieinhalb Stunden Arbeitszeit sind für mich immer Familienzeit. Meine Kinder lieben es, mir zu helfen, zu schütten, zu kneten, zu rühren - und danach zu essen. Am liebsten mit Marmelade auf dem Zopf. Die einzige Sorge, die mich dann immer umtreibt: "Hält der Zopf tatsächlich bis zum Osterfrühstück? Oder ist er schon vorher weg, verputzt, aufgegessen?" Wir werden es sehen.

Ich wünsch euch gutes Gelingen und frohe Ostern!

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