Ski rein – Rad raus
Tipps für den erfolgreichen Wechsel von 2 Brettern auf 2 Räder
Verträumt blicke ich vom Balkon auf die Berge. Die grünen Felder geben einen wunderschönen Kontrast zu den noch weißen Gipfeln. Die warmen Temperaturen lassen jede Menge Vorfreude auf die Sommersaison in mir hochkommen. Als mein Blick wieder zurück zu den Schneefeldern wandert, fallen mir meine Ski ein. Nach dem letzten Skitag habe ich diese einfach in die Garage gestellt. Genau an jenen Platz, der im Sommer für mein Mountainbike reserviert ist. Zeit, das Mal zu ändern, denke ich mir.
Dieses Jahr möchte ich alles richtig machen. Ein paar Tipps und Tricks von einem richtigen Ski- und Bike-Profi können da bestimmt nicht schaden. Hans-Peter Oberhauser, der Inhaber von Intersport Oberhauser in Hopfgarten hat mir daher ein paar super Hinweise mit auf den Weg gegeben.
Die besten Tipps zum Einwintern ähh „Einsommern“ der Ski 🎿
1. Skioberfläche und Belag reinigen
Bevor man die Ski zurück in den Lagerraum bringt, sollte man zuerst die Oberfläche und den Belag reinigen. Die vielen Skitage der letzten Saison können ein paar Spuren hinterlassen haben und Schmutz soll natürlich nicht mit in den Sommerschlaf. 😉 Zuerst befreit man daher die Skier mit einem nassen Tuch von Verschmutzungen. Den Belag reinigt man am besten mit einem sogenannten Wachsentferner. Das dient zur Tiefenreinigung.
2. Heiß einwachsen
Um die Ski im Sommer gut vor Rost zu schützen, empfiehlt der Profi, die Ski nochmal zu wachsen. Dabei sollte man Heißwachs verwenden, dieses jedoch nicht abziehen. So bildet sich eine schützende Schicht, die vor allem die Kanten frei von Rost, Staub und Schmutz hält. Wer das ganze Equipment dazu nicht zu Hause hat, kann sich natürlich auch an den Serviceprofi seines Vertrauens wenden. Oft wird ein Skiservice auch noch im Frühling angeboten.
3. Richtig einlagern
Ob Keller, Dachboden, Garage oder in der Abstellkammer – wo ihr eure Ski verstaut, das ist ganz euch selbst überlassen. Wichtig dabei ist, dass der Raum trocken ist und die Ski keiner Feuchtigkeit ausgesetzt sind. Feuchtigkeit greift nämlich die Kanten an und verursacht Rost. Aus diesem Grund sollte man auch keinen Skisack zur Aufbewahrung verwenden. Dort kann sich sehr leicht Feuchtigkeit bilden. Bei der Lagerung sollte man zudem darauf achten, dass man jeden Ski lose anlehnt und nicht mit den Stoppern oder einem Gurt zusammenspannt. So stellt man sicher, dass die Grundspannung im Ski bestehen bleibt.
4. Auf die Skischuhe nicht vergessen
Meine Ski stehen nun im Keller. Dort haben auch die Skischuhe ihren Platz. Bevor ich diese nun endgültig in die Sommerpause schicke, prüfe ich nochmal, ob der Innenschuh keine Feuchtigkeit aufweist und trocken ist. Dann sollen alle Schnallen richtig geschlossen werden. Ganz speziell muss man dabei auch auf die Skischuhzunge achten. Diese Lasche unter den Schnallen soll richtig liegen und darf nicht verbogen werden.
Nachdem nun die Ski und Skischuhe gut verstaut im Keller liegen, kann ich mich jetzt voll und ganz meinem Bike widmen.
Frühlingskur für den Drahtesel: So wird das Bike fit gemacht 🚴
1. Fahrrad reinigen
Putzen… tja. Putzen ist wohl eine Aktivität, die bei vielen nicht besonders beliebt ist und uns allen trotzdem nicht erspart bleibt. Wer sein Bike richtig liebt, der sollte es auch mal gründlich schrubben. Schlau war natürlich jeder, der dies schon vor dem Winter getan hat. Jedoch kann auch ein Winterschlaf seine Spuren hinterlassen. Spinnweben, Staub oder eingetrockneter Schlamm – das alles gilt es beim Frühjahrsputz zu beseitigen. Am besten startet man mit einer Bürste für alle groben Verschmutzungen. Anschließend säubert man das Rad mit lauwarmem Wasser. Achtung: Hochdruckreiniger sind dazu nicht geeignet. Am Ende trocknet man das Rad noch mit einem saugfähigen Tuch. Für die professionelle Fahrradpflege kann man natürlich auch zu Fahrradreinigern aus dem Sporthandel greifen.
2. Bike prüfen
Strahlt das Bike wieder wie neu, stellen sich wichtige Fragen: Ist noch genug Luft im Reifen? Funktioniert das Licht? Sind Lenkstange und Sitz perfekt eingestellt? Das gilt es auf jeden Fall vor jeder neuen Saison zu Überprüfen. Die Luft im Reifen kann ganz einfach durch einen Drucktest festgestellt werden. Gibt der Reifen zu viel nach, gehört noch mehr Luft hinein. Besonders bei Kinderfahrrädern muss jedes Jahr auch die Passform überprüft und angepasst werden. Des Weiteren empfiehlt es sich, sein Rad gründlich durchzuchecken, um etwaige Schäden gleich zu erkennen. Alles, was nicht selber reparieren werden kann, soll direkt an einen Service-Profi weitergegeben werden. Und da wären wir nun auch gleich beim nächsten Punkt:
3. Service Termin beim Profi vereinbaren
Beim Radfahren sollte Sicherheit immer das A und O sein. Daher gönne ich meinem Bike jährlich einen Service Termin. Dort können die Profis Bremsen, Schaltung und Kette überprüfen und wenn erforderlich auch gleich reparieren. Wer selber das nötige Fachwissen besitzt, kann dies natürlich auch von zu Hause aus tun. Ich persönlich greife lieber zum Hörer und bringe mein Bike dann direkt in die Fachwerkstatt. Natürlich im Moment nur nach Voranmeldung und kontaktlos.
4. Equipment checken
Ein wesentlicher Bestandteil vom Fahrradfahren selbst ist auf jeden Fall auch das Equipment. Deshalb gilt für den Kleiderschrank: Skikleidung rein & Bike-Dress raus. Beim Umräumen schlüpfe ich einmal selbst in das Fahrrad-Outfit, um mich zu vergewissen, dass alles noch richtig sitzt. Man munkelt ja, dass speziell nach dem Winter hin und wieder mal die Kleidung schrumpft 😉. Nicht zu vergessen sind auch wichtige Dinge wie Fahrradhelm, Trinkflaschen und Erste-Hilfe Set. Der Helm darf keine Beschädigungen aufweisen und das Erste-Hilfe Set muss auf Vollständigkeit überprüft werden. Wenn auch beim Equipment alles passt, dann kann man sich meiner persönlich liebsten Vorbereitungsarbeit widmen...
5. Touren planen
....und die wäre: das Tourenplanen 😀. Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Deshalb nehme ich mir meine Radkarte zur Hand und verschaffe mir vor jeder Sasion einen allgemeinen Überblick. Besonders hilfreich ist dabei auch die interaktive Karte der Kitzbühleler Alpen. Dort findet man tolle Touren-Tipps, die man auch nach Schwierigkeit, Länge, Höhenmeter und Dauer filtern kann. Hat man die passende Tour gefunden, kann man sich die Beschreibung direkt ausdrucken oder ganz einfach die GPS-Daten auf ein entsprechendes Gerät oder eine Sportuhr laden. So erarbeite ich für mich persönlich eine To-Do Liste, die ich dann ganz einfach "abradeln" kann. Zur Vorbereitung kannst du dir auch passendes Prospektmaterial kostenlos zusenden lassen oder die umfangreiche Radkarte im Online-Shop bestellen.
Nach all diesen Schritten ist mein Fahrrad nun auch fit für die nächste Saison - die nächste Saison, die bestimmt kommen wird! Und bis dahin heißt es für mich: Home Workout und Konditionstraining um auch meinen Körper perfekt darauf vorzubereiten. 😊