Wandern zählt zu meinen größten Leidenschaften

Der KAT Walk in Tirol – Weitwandern durch die Kitzbüheler Alpen

Als ich im Juni die Möglichkeit bekam, drei Tage durch die Kitzbüheler Alpen zu wandern, zögerte ich nicht lange. Ich liebe die Natur, spektakuläre Panoramen und die frische Bergluft Ich liebe die Natur, spektakuläre Panoramen und die frische Bergluft, daher zählt Wandern zählt zu meinen größten Leidenschaften. Auf sechs Kontinenten habe ich meine Wanderschuhe schon geschnürt, doch die Kitzbüheler Alpen hatte ich bisher noch nicht auf dem Schirm.

Umso größer die Freude, als ich erfuhr, dass ich zum Tirol-Botschafter auserkoren worden war und Ende Juni die Möglichkeit bekommen würde, einen Teil des KAT Walks (= Kitzbüheler Alpen Trail) zu begehen.

Und ich kann gleich vorweg sagen, dass mich diese Wanderung nicht enttäuscht hat. Der KAT Walk ist total vielseitig. Er bietet einerseits wunderschöne Panoramen und traumhafte Ausblicke auf die Berge, aber auch Einblicke in typische Tiroler Dörfer mit ihren liebevoll restaurierten alten Bauernhöfen.

Ein wenig Grundkondition sollte man schon mitbringen

Um den KAT Walk zu begehen, muss man auch kein Wanderprofi sein, die Wege sind gut ausgeschildert und größtenteils einfach zu laufen. Eine gute Ausrüstung und ein wenig Grundkondition sollte man aber schon mitbringen.

Unsere Etappe startet im idyllischen Örtchen Hopfgarten im Brixental im charmanten Gasthaus Traube. Hier treffe ich am Vorabend mit den anderen Tirol-Botschaftern zusammen und stärke mich bei einem vorzüglichen Abendessen für den ersten Abschnitt.

Dieser führt von Hopfgarten nach Kelchsau und ist besonders geprägt von den vielen historischen Bauernhöfen und Gehöften, die man am Weg passiert. Nach einem stärkenden Frühstück starten wir bei Traumwetter und genießen die Aussichten auf die umliegenden Täler bei jedem Schritt. Die erste Etappe führt über weite Strecken durch Dörfer und auf asphaltierten Straßen oder breiten Forstwegen entlang. Sie ist daher sehr angenehm zu begehen und ideal geeignet, für den Einstieg in das Abenteuer Weitwandern!

Erst einmal einen erfrischenden Radler ...

Facts Weitwanderweg durch die Kitzbüheler Alpen

  • 2 Varianten: KAT Walk Alpin + KAT Walk Kompakt (die "leichtere Variante)". Man könnte Wegstücke mit Seilbahnen abkürzen
  • KAT Walk Alpin über 6 Etappen, 106 km, über 6.000 Höhenmeter
  • Gepäcktransfer zu allen Unterkünften am Weg sorgt für unbeschwertes Weitwander-Abenteuer!
  • Rund-um-Komplett-Pakete - alle Services inbegriffen - perfekt organisiert!

Der höchste Punkt der Etappe ist die Haagalm, ein rustikales Gehöft in Traumlage, von wo aus sich ein wunderschöner Blick über das Brixental bietet. Die Haagalm hat unter der Woche geschlossen, doch im Wassertrog werden eiskalte Getränke bereitgestellt, um die müden Wanderer zu erfrischen. Bezahlen kann man ganz einfach mit einem Einwurf in die Trogkassa. Dankbar nehmen wir die unerwartete Erfrischung an und freuen uns, dass es diese Vertrauensbasis noch gibt und dieses Verpflegungsmodell offensichtlich funktioniert!

Sobald man die Haagalm erreicht hat, ist der anstrengendste Teil der ersten Etappe bereits geschafft. Ab da geht es in weiten Serpentinen auf einer breiten Forststraße durch ein kleines Skigebiet hinunter Richtung Tal. Auch hier verbergen sich hinter jeder Kurve neue, spannende Ausblicke.

Diese Etappe ist nicht sehr anspruchsvoll hinsichtlich des Schwierigkeitsgrads und trotzdem waren wir froh, als sich endlich das Örtchen Kelchsau vor uns auftat. Gerade wenn man nicht so geübt ist, spürt man die 19 Kilometer dann doch in den Beinen.

Die 1. Etappe ist geschafft! Wir genießen und ziehen uns früh zurück.

Wir kehren beim Fuchswirt, wo wir die Nacht verbringen werden, ein und gönnen uns erst einmal einen erfrischenden Radler im schattigen Gastgarten. Unser Gepäck ist dank des genialen Transportservices auch schon da und so können wir uns nach der ersten Stärkung gleich frisch machen.

Am Abend genießen wir ein ausgezeichnetes Menü und wahrliche Geschmacksexplosionen. Selten zuvor habe ich so eine gelungene Kombination aus traditioneller Küche mit exotischen Einflüssen genossen!

Da die erste Etappe doch Spuren hinterlassen hat, ziehen wir uns alle recht früh zurück und verabschieden uns ins Land der Träume. Der Koch hat uns schon vorgewarnt, dass die zweite Etappe die härteste der drei sei und wir sind gespannt, was uns erwartet.

In der Nacht geht ein gewaltiges Gewitter über uns nieder und so ist die Luft am nächsten Morgen angenehm kühl. Wir stärken uns bei einem üppigen Frühstück und nehmen die zweite Etappe in Angriff. Diese führt uns von Kelchsau über den Lodron ins schöne Windautal. Kilometermäßig ist sie kürzer als die erste, doch es müssen 1200 Höhenmeter bewältigt werden, die man nicht unterschätzen sollte.

Der erste Teil der Strecke führt über weitläufige Kehren hoch hinaus über das Tal. Bald endet der befestigte Weg und wir betreten einen kleinen Pfad im Wald. Die Bäume spenden angenehmen Schatten und der Waldboden dämpft unsere Schritte. Ich genieße die Ruhe und atme die frische Bergluft ein. Das ist eine Wanderung, genau nach meinen Vorstellungen. Ausgetretene Pfade, reine Natur und vollkommene Stille. Man begegnet kaum einer Menschenseele und wir haben dieses schöne Fleckchen fast für uns alleine.

Vorbei an einigen idyllischen Almen führt uns der Weg Richtung Lodron, dem höchsten Punkt der heutigen Etappe auf 1925 m. Vorbei an ein paar freundlichen Kühen wandern wir durch ein Almrosenmeer dem Gipfelkreuz entgegen. Dieser Abschnitt bietet fantastische Ausblicke auf die Umgebung, hat es aber auch wirklich in sich. Zum Glück ist es leicht bewölkt, denn da wir uns schon an der Baumgrenze befinden und der Pfad sehr exponiert liegt, ist Schatten Mangelware.

Atemlos und mit brennendem Popo erreichen wir schlussendlich das Gipfelkreuz und genießen die traumhafte 360° Aussicht auf die Umgebung. Von hier aus sieht man den Wilden Kaiser, den markanten Großen Rettenstein und sogar die schneebedeckten Hohen Tauern am Horizont. 2 Bänke beim Gipfelkreuz laden zur Rast ein und wir packen hungrig unsere Lunchboxen, bestehend aus einem Sandwich und viel frischem Obst, aus. Die Lunchboxen werden von jedem Gastgeber angeboten und ich kann nur empfehlen dieses Angebot anzunehmen. Es ist wichtig, auf so einer Tour regelmäßig zu essen und nicht immer besteht die Möglichkeit, um Supermarkt Verpflegung einzukaufen.

Wir können uns kaum losreißen vom Anblick der umliegenden Berge, doch irgendwann ist es an der Zeit weiterzuwandern. Immerhin steht uns noch ein ziemlich intensiver Abstieg ins Windautal bevor. Der Weg führt über wunderschönes, freies Almgelände durch die unberührte Natur. Nur das Läuten der Kuhglocken durchbricht ab und an die Stille an diesem wunderschönen Ort. Hier kann man wirklich vollkommen loslassen, entspannen und den Kopf freikriegen.

Auf Kurzbesuch bei Sepp Kahn auf der Alm

Eine Geschichte von einem, der ganz anders ist.

Eine Geschichte von einem, der ganz anders ist.

Sepp Kahn schreibt Geschichten, die das Leben schreibt – am liebsten in der Einsamkeit. Auf seiner Alm, wo er so arbeitet, wie man es immer gemacht hat. Dabei ist er so altmodisch, dass er schon wieder modern ist. Mehr

Auf dem Rückweg kommen wir auch noch bei dem als Almliteraten bekannten Senner Sepp vorbei, der uns einen Einblick in das Almleben gibt und ein wenig über das Leben sinniert. Eine sehr interessante Persönlichkeit mit der wir sehr gerne ein wenig Zeit verbringen! Ich kann nur jedem empfehlen, bei Sepp vorbeizuschauen und sich Zeit für einen Plausch zu nehmen, denn so eine Gelegenheit hat man nicht oft.

Von Sepps Lärchenbergalm dauert es dann noch ca. eineinhalb Stunden, bis wir das romantische Steinberghaus im Windautal erreichen. Nach dem harten Aufstieg sind wir alle ziemlich erschöpft und freuen uns auf einen ruhigen Abend und ein köstliches Essen. Davor testen wir noch den „Windau-Wadl-Weg,ein liebevoll angelegter Barfuß-Pfad mit Kneippmöglichkeit direkt neben dem Gasthaus. Das kühle Wasser ist eine Wohltat für unsere müden Beine und bietet eine willkommene Erfrischung.

Zum Abschluss des aufregenden Tages gibt es wieder ein köstliches Abendessen. Das Steinberghaus zählt zu den KochArt Wirten, ein Zusammenschluss von Gastronomen, der sich heimischen Zutaten und der Nachhaltigkeit in der Gastronomie verschrieben hat.

Die Erwartungen an die Küche waren entsprechend hoch, doch wir wurden nicht enttäuscht. Von der Suppe bis zum Dessert und dem abschließenden Zirbenschnaps war alles großartig! Ich muss ehrlich sagen, dass ich in dieser abgelegenen Gegend nicht mit solchen kulinarischen Höhepunkten gerechnet hätte und wirklich beeindruckt war.

Am nächsten und letzten Tag präsentieren sich die Kitzbüheler Alpen wieder mit Traumwetter! Die Sonne strahlt vom stahlblauen Himmel und es verspricht ein wunderschöner Wandertag zu werden.

Allerdings bringt uns das heiße Sommerwetter auch ziemlich ins Schwitzen, da der Aufstieg über eine Forststraße erfolgt, die kaum schattige Plätze bietet. Auch der letzte Wandersteig von der Scheibenschlag Hochalm Richtung Hintenkarscharte liegt völlig exponiert, Gott sei Dank haben wir genug Wasser und ausreichend Sonnencreme eingepackt.

Endlich oben angekommen, genießen wir einen traumhaften Ausblick auf den Großen Rettenstein. Dieser beeindruckende Berg hebt sich markant von den umliegenden Grasbergen ab und bietet ein tolles Fotomotiv.

Das kleine Moor in der Hintenkarscharte bietet sich außerdem perfekt als Picknickplatz an und wir genießen wieder unser Lunchpaket. Hier haben wir den höchsten Punkt der Wanderung bereits hinter uns und können entspannt Richtung Labalm weiterlaufen. Vorbei an weiteren Gehöften und Almen führt eine gut ausgebaute Forststraße in weiten Kehren ins Tal hinab. Immer im Blick, der markante Gipfel des Großen Rettensteins!

Irgendwann mündet die Forststraße in einen Wiesenweg, der in mehreren Serpentinen zur Labalm, dem heutigen Nachtquartier hinunterführt. Normalerweise endet die dritte Etappe erst in Aschau, doch wir werden die Nacht auf dieser urigen Alm verbringen und können uns schon hier unserer Wanderschuhe entledigen.

Und wir haben Glück, denn schon kurz nach unserer Ankunft ziehen dunkle Wolken auf und kündigen ein nahendes Gewitter an.

Die "Stoaberghitt"

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Erinnerungen an die Schiwochen im Windautal und was es mit den „Goldmelissenknödeln“ auf sich hat. Mehr

Mir persönlich hat der KAT Walk sehr gut gefallen. Am ersten Tag war mir die Wanderung fast noch ein bisschen zu „zivil“, doch die zweite und dritte Etappe, mit ihren naturbelassenen Almen, ausgetretenen Wanderpfaden und spektakulären Bergpanoramen, haben mich wirklich bezaubert!Besucht meinen Blog:ImprintmytravelLisa Stelzel

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