Brixentaler KochArt - ein Ansatz, die Welt zu verändern
Die Kernidee: hochwertige regionale Produkte besser vermarkten
„Wir leben hier wie im Paradies und haben die besten Voraussetzungen, erstklassige Produkte herzustellen. Aber wir nützen unsere Chancen zu wenig“ sagt „KochArt-Erfinder“ Kurt Tropper. Der Salzburger kam einst der Liebe wegen nach Tirol und entdeckte hier seine Liebe für unser Land. Aber sie macht ihn nicht blind für das, was bei uns verbesserungswürdig ist.
Der leidenschaftliche Hobbykoch ist viel unterwegs, auch in den Großstädten Europas. Von dort hat er erstklassige landwirtschaftliche Produkte mitgebracht, die ihn zu einer Idee inspirierten: Vor 5 Jahren gründete er gemeinsam mit einigen Wirten aus der Region die „KochArt“. Die Absicht dahinter: Qualitätsprodukte aus der heimischen Landwirtschaft stärker in der Gastronomie einzusetzen und zu vermarkten. Das ist der Kerngedanke.Was die KochArt damit auslöste, ist weit mehr. In Zusammenarbeit mit Bauern und Lieferanten versucht sie, die Qualität regionaler Produkte zu heben. So wird der Anbau von Gemüse-Urrassen, zum Beispiel bei Karotten oder Kartoffeln, unterstützt. Auch beim Fleisch setzt man auf Hochwertiges: In der Kelchsau gackern die Biohühner, auf den Almen genießen Schweine ihre Sommerfrische und sehr gutes Rindfleisch kommt von Kühen, die mindestens zwei Jahre lang auf saftigen Weiden grasten. „Was zählt, ist immer die Qualität. Und die wird auch entsprechend vergolten“, so Martin Flecksberger von den „Staudachstub‘n“ in Kirchberg.
Eine Win-Win-Win-Situation
Inzwischen sind immer mehr Lieferanten bereit, Hochwertiges zu produzieren und eigene Spezialitäten zu kreieren. Das erfordert Mut, „denn noch wird in Österreich eher Quantität statt Qualität gefördert“, so Tropper. Die Menschen in der Region schätzen die Initiative. Die KochArt Gastwirte freuen sich über die gute Frequenz, wann immer KochArt Spezialitäten auf der Speisekarte zu finden sind. Das Heimische, Regionale trifft auf hohe Wertschätzung. Es funktioniert in einem kleinen, geografisch begrenzten Rahmen, aber es funktioniert.
Und es gibt noch einen weiteren Gewinner der KochArt-Idee: der Tourismus. Mit „Wandern“ alleine sind heute kaum neue Gäste zu gewinnen. Dafür gibt es einfach zu viele Wanderregionen, und alle haben … Berge. Die KochArt zeigt auf, dass das Brixental mehr zu bieten hat und fungiert gewissermaßen als Türöffner. „Wir präsentieren die kulinarische Vielfalt der Region,“ so Michael Grafl vom Gasthof Steinberg im Windautal. „Das Interesse ausländischer Reisejournalisten ist enorm.“
Damit schafft die KochArt gewinnbringende Synergien. Es profitieren die Lieferanten, die für ihre Qualitätsprodukte gutes Geld bekommen; die Wirte, die sich über mehr Gäste in ihren Stuben freuen; und die Tourismusregion.
Eigentlich aber gewinnen wir alle. Regionalität und Qualität bedeuten artgerechte Tierhaltung, und wertvolle, gesunde Produkte für uns alle.
Die KochArt ist vielleicht nur eine kleine Initiative, das Brixental ist nicht der Nabel der Welt. Aber sie kann UNSERE Welt verändern, wenn wir Konsumenten uns bewusst für das entscheiden, was bei uns wächst und gedeiht. Die KochArt arbeitet daran, dieses Bewusstsein zu vertiefen.
Ihr Erfolg zeigt uns, dass alles möglich ist.
Wir leben im Paradies, machen wir was draus!
MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG VON "BEI INS DAHOAM"
FOTOS: MORTEN RYGAARD
ERSCHEINUNGSDATUM: NOVEMBER 2013