Das Weitwanderfieber hat uns wohl gepackt...
Nachdem wir vor 2 Jahren unseren ersten Kontakt mit dem Weitwandern auf den ersten drei Etappen des KAT Walks gemacht haben, kommen wir irgendwie nicht mehr davon los. Im letzten Jahr standen für uns die Etappen 4-6 auf dem Plan. Ein Freund hatte sich uns angeschlossen, da wir ihn mit unseren Bildern und Erzählungen so angefixt hatten.
Für dieses Jahr haben wir uns ein zweites Mal auf die Etappen 4-6 gewagt, da wir eine „Neueinsteigerin“ dabei hatten. Auch zwei Jahre direkt hintereinander war es wieder eine wunderschöne Wanderung mit vielen tollen Highlights. Und eins ist sicher: Das war nicht unser letzter Besuch in den traumhaften Kitzbüheler Alpen!
Start der KAT Walk Genießertour
Wie auch im letzten Jahr haben wir unsere Tour in Aschau im Aschauer Hof gestartet. In unseren Augen der perfekte Einstieg, um direkt „berg-feeling“ zu kriegen. Das Hotel liegt quasi neben dem KAT Walk Start und man hat einen traumhaften Blick auf die Berge. Ob man jetzt im Pool entspannt, ein paar Getränke auf der Terrasse trinkt oder sich das leckere Essen schmecken lässt … jeder kommt hier auf seine Kosten. Das Team ist sehr herzlich und wir haben uns sofort wieder wohl gefühlt.
KAT Walk Genießertour - Etappe 4
Aber wir hatten bekanntlich großes vor und somit kommen wir zum Wandertag #1 aka Etappe 4 vom KAT Walk. Gestärkt vom Frühstück haben wir uns aufgrund der angesagten Hitze (36 °C und es wird noch heißer…) sehr früh auf den Weg gemacht. Denn 16,5 km mit 1.000 m bergauf und 1.250 bergab wollten bestritten werden.
Der Einstieg ist hier zugegeben ein bisschen hart und es geht direkt ordentlich die Wiesenhänge hoch. Na da ist man doch direkt wach und der Puls am Start. Wir stapften also eifrig den Berg Richtung Pengelstein hoch und versuchten uns möglichst viele Schattenplätze zum Ausruhen zu schnappen.
Es gibt auf dem KAT Walk wirklich ausreichend Bänkchen und Sitzmöglichkeiten und wir haben die auch immer alle mitgenommen. Auch jede Wasserstelle haben wie freudig begrüßt und uns direkt nachgefüllt, denn Trinken ist bei der Hitze das A und O. Sogar das ein oder andere Schneefeld haben wir gefunden und als kühlende Akkus zweckverfremdet. Vom Vorjahr wussten wir aber bereits, was dort oben auf uns wartet und wofür es sich sowas von lohnt da hoch zu stapfen. Die Hochbrunn Alm war unser geheimes Ziel des Tages. Die hatte uns nämlich so gut im letzten Jahr gefallen und auch in diesem Jahr waren wir wieder begeistert. Eine wunderschöne Holzhütte, sehr liebevoll eingerichtet und mit sehr gutem Essen bei gigantischem Ausblick. Was will man mehr?
Danach machten wir uns an den Abstieg, der entlang der berühmten Skistrecke der „Streif“ ging. Entlang der Weltcup-Strecke erfährt man einiges über dieses spektakuläre Rennen. Der Abstieg bei der Hitze war dann für die Füße eine kleine Qual und wir kamen alle mit „qualmenden Füßen“ in Kitzbühel an. Dreckig, aber glücklich schleppten wir uns bis zum Sporthotel Reisch unserer Unterkunft für diese Nacht.
Als Hotel hatten wir uns diesmal für das Hotel Reisch entschieden, mitten in Kitzbühel und auch ordentlich groß. Das würden wir auch direkt wieder buchen, denn es hat uns allen sehr gut dort gefallen. Schöne, moderne Zimmer mit vielen „Tiroler Details“ und ganz, ganz tolles Essen. Hach war das lecker! Und das mit Abstand größte Frühstückbuffet gab es dort übrigens auch.
KAT Walk Genießertour - Etappe 5
Nach dem tollen Frühstück ging es für uns ab auf die Etappe #5 von Kitzbühel nach St. Johann in Tirol. Auf 17 km ging es 1.250 m nach oben und 1.350 m nach unten, dafür stand aber ein Besuch auf dem Kitzbüheler Horn an. Und von dort gibt es einen Abstieg, auf den wir uns schon die ganze Zeit gefreut haben….
Aber erstmal mussten wir hoch! Mal wieder mit ordentlich Hitze und Sonne im Gepäck schleppten wir uns bis zur Adlerhütte (1.270 m) und dort haben wir uns dann aufgeteilt. Die zwei Herren sind weiter nach oben gestapft und wir Ladies haben uns in die Seilbahn geschwungen und die Sache etwas erleichtert. Man kann bis zur Mittelstation oder direkt nach ganz oben fahren. Wir sind bis ganz nach oben gefahren und haben uns nach einem kurzen Stop im schönen Alpengarten des Kitzbüheler Horns im „Biergarten“ niedergelassen. Bei Schifferklaviermusik und dem ein oder anderen Getränk haben wir auf die Herren gewartet.
Zusammen ging es dann an den Abstieg und der ist wirklich einer der schönsten Teile des KAT Walks. Es geht an der Nordwestseite des Horns über einen genialen Klettersteig teilweise auch mit Halteseilen nach unten. Wunderschöne Aussicht inklusive. In diesen Teil haben wir uns schon letztes Jahr absolut verliebt. Wer sich sowas nicht traut, kann übrigens auch einfach einen anderen Weg nach unten nehmen.
Ein kleiner Snack auf der Harschbichl Alm war noch drin, dann mussten wir mit der Bergbahn runter fahren, da uns ein Gewitter im Nacken saß. Sonst wären wir auf jeden Fall zur Stanglalm für unseren Mittagssnack, da uns die im letzten Jahr auch sehr gefallen hat.
So kamen wir recht ausgeruht durch die Bahnfahrt an unserem Hotel an. Wir hatten hier einen extra Tag gebucht, da wir einen Tag Pause einlegen wollten. An unserem „Day Off“ haben wir uns in St. Johann den Food Markt angeschaut, das Schwimmbad unsicher gemacht (bekommt man sogar freien Eintritt durch das Hotel) und sind eine kleine e-Bike Tour gefahren. Wir haben es uns einfach gut gehen lassen!
KAT Walk Genießertour - Etappe 6
Auf in den letzten Wandertag! Wieder möglichst früh am Morgen haben wir uns aufgemacht, denn die Temperaturen waren immer noch „on fire“. Es standen nochmal 19 km mit 1.000 m nach oben und 800 m nach unten an. Die Strecke geht von St. Johann in Tirol nach St. Ulrich am Pillersee. Am Anfang beginnt die Strecke etwas straßenlastig, aber bald geht es ab in den Wald und ordentlich bergauf. Viele schöne Waldwege, man läuft sogar durch eine ganze „Latschenkieferplantage“ und viele schmale Wege möchten erkundet werden. Sehr abenteuerlich und es macht mega Spaß auf dieser Strecke. Die Höhenmeter sind sehr gleichmässig verteilt und man hat etwas mehr „Luft“ als auf manchen anderen Strecken.
Wir haben wieder viele Wasserstellen zum Auffüllen genutzt und kamen so trotz der vielen Sonne wirklich gut klar. Die Strecke ist sehr „einsam“ und man trifft eigentlich auf sogut wie niemanden. Wir hatten ein kleines Lunch Paket dabei für den ersten Hunger und als es dann an den Abstieg ging, kam unser geplanter Stop die Winterstelleralm. Auf der alten Holzterrasse vor dieser gigantischen Kulisse und mit 3 Tagen Wandern in den Beinen…… der Kaiserschmarrn schmeckt dort so gigantisch gut. Das ist kaum zu beschreiben.
Danach mussten wir „nur“ noch runter nach St. Ulrich am Pillersee. Das ging größtenteils über breite Schotterkehren und am Ende auch durch den Wald. Zum Hotel muss man dann allerdings echt noch ein gutes Stück laufen und das war auf der Straße bei der Sonne etwas „zermürbend“. Aber hey… am Strasserwirt angekommen fühlten wir uns quasi wie Helden! Wir hatten die 3 Etappen geschafft und es hat uns mega gut gefallen.
Bei kühlen Getränken und einem Grillabend auf der Terrasse haben wir also unseren „Etappensieg“ gefeiert. Denn nach einer kühlen Dusche sah die Welt schon wieder viel rosiger aus. Am nächsten Tag ging es nach dem Frühstück dann mit dem Taxi zurück zum Bahnhof und ab in die Heimat. Wir sind bisher übrigens alle 3 Jahre mit dem Zug angreist und können das nur empfehlen. Absolut stressfrei und praktisch!
KAT Walk .. wir kommen auf jeden Fall nochmal wieder! Denn irgendwann wollen wir ihn am Stück laufen. Fürs nächste Jahr liebäugeln wir mit dem Waiwi oder dem Koasa Trail .. schauen wir mal :)